Banknotenersatzserie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Entwicklung der Bundeskassenscheine wurde von der Bundesbank zwar begleitet, jedoch nicht initiiert.
 
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Version vom 1. Mai 2011, 16:42 Uhr

Banknotenersatzserien sind Banknotenserien, die von den Zentralbanken entworfen, gedruckt, eingelagert aber nie ausgegeben wurden, um im Falle größerer Störungen des Geldumlaufes gewappnet zu sein.

Geschichte

Zu Beginn der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts entschlossen sich viele Zentralbanken oder ihre Regierungen zu Reserve- oder Ersatzserien. Sie entwarfen oder realisierten Banknoten, ohne die Absicht haben, sie in absehbarer Zeit in den Umlauf zu geben. Die Gründe hierfür lassen sich nur vermuten.
Vermutlich wollte man im Falle größerer Störungen des Geldumlaufs einen schnellen Austausch der Banknoten vornehmen können.
Möglicherweise standen Szenarien wie die Kubakrise, eine neue Berlin-Blockade oder die Erinnerung an die „Operation Bernhard“ hierfür Pate, in der etwa die Gegner des kalten Krieges den westlichen Zahlungsverkehr durch fast perfekte Blüten massiv stören sollten.
Viele Serien wurden realisiert und eingelagert, andere Zentralbanken begnügten sich mit der Herstellung der Ersatzklischees.
Inzwischen veralten Sicherheitsmerkmale schneller als im 20. Jahrhundert, so dass man von dieser Praxis wieder abgekommen ist. Insbesondere von den Serien BBk III bzw. der derzeit umlaufenden Euroserie gibt es keine Ersatzserie.

Deutschland BBk II

Für die grafischen Ausführung der Reservenoten der BBK II Serie wurde Max Bittrof von der Bundesbank beauftragt. Er gestaltete die Nominale zu 5, 10, 20, 50 und 100 DM und griff dabei auf eigene Entwürfe aus dem Jahre 1958 für die Serie BBk I zurück. Sie sind datiert auf den 1. Juli 1960 und waren für Westdeutschland vorgesehen.
Max Bittrof war bereits verantwortlich für Ro 252 (5 DM, Europa auf dem Stier) und die sogenannten Franzosenscheine (50 DM Ro 254 und 100 DM Ro 256) der Bank Deutscher Länder, so dass Ähnlichkeiten im Stil erkennbar sind: Typisch für Max Bittrofs Werk ist die Verwendung der Burmeester Kurvenschablone. Das Wasserzeichen zeigt durchgehend die dargestellten Portraits, die jedoch bewusst neu ausgearbeitet gestochen wurden und somit von denen der Serie [BBk I] abweichen.
Realisiert wurden die folgende Banknoten:

10 DM
20 DM
50 DM
100 DM

Deutschland BBK IIa

5 DM, 1963 der Serie BBK IIa, Vorderseite (nicht ausgegeben)

Die BBK IIa Serie wurde entworfen von Rudolf Gerhardt. Die Porträts sind somit die selben wie auf den Banknoten BBk I. Sie war für Westberlin vorgesehen und dort eingelagert, etwa im Falle einer neuen Berlin-Blockade. Sie tragen alle das Ausgabedatum 1. Juli 1963 und weisen ein Flächenwasserzeichen auf, dass die Buchstaben "BBk" zeigt.

Für die Gestaltung dieser Noten legte man die Vorschläge zu Grunde, die Rudolf Gerhardt für die BBk I eingereicht hatte.

Wie man bereits seit Auftauchen des Fünfers vermutet hatte, wurden die folgende Banknoten realisiert:

5 DM
10 DM
20 DM
50 DM
100 DM

Deutschland Bundeskassenscheine

Die Entwicklung der Bundeskassenscheine wurde von der Bundesbank zwar begleitet, jedoch nicht initiiert.

Es existierten die folgenden Werte:
5 PF
10 PF
50 PF
1 DM
2 DM

Jugoslawien

Vorderseite Vorderseite
Rückseite Rückseite

Oben: Reservenote (?) zu 1000 Dinara (ca. 1986), ausgegebene Note zu 2 Million Dinara (1989)

Folgende Banknoten wurden vermutlich vorbereitet:
P 101 100 Dinar Portrait Tito, grün
P NEU 1000 Dinar Portrait Tito, gelb
Die Klischees dieser Noten wurden 1989 für die Noten zu 500.000 sowie 2.000.000 Dinara wiederverwertet.

Es gibt auch weitere Essays (Probedrucke), z.B. einer ganzen Serie zu 1, 5, 10, 50, 100, 500, 1000 und 5000 Dinar, denen nicht realisierte Reserveklischees zu Grunde liegen könnten.
Zeitpunkt der Herstellung dürfte der Unterschrift nach zu Urteilen die erste Hälfte der 80er Jahre sein, also der Zeitraum kurz nach dem Tode des Staatschefs Tito. Möglicherweise hatte man das Währungschaos der 90er Jahre vorausgeahnt.

Luxemburg

Diverse Farbvarianten der luxembuirgischen Banknotenserie existieren, die als Reserveserie für die Abspaltung Luxemburgs von der Währungsunion mit Belgien bereitgehalten wurden. Sie zeigen meist das Bild des Großherzogs Jean, die hohen Werte zu 500 und 1000 Francs Großherzogin Charlottte.

Niederlande

Es existieren Reservenoten zu Hfl 10, 25, 100 und 1000.

Österreich

Vorderseite
Rückseite
Es existierten zwei Banknoten zu 500 ATS (Otto Wagner) und 1000 ATS (Erwin Schroedinger). Sie wurden von Robert Kalina gestaltet und haben große Ähnlichkeit mit den entsprechenden ausgegebenen Banknoten der OeNB.

Schweiz

Folgende Banknoten der SNB waren Reserveserien:
VII. Emission: http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie7
Realisiert wurden angeblich nur die Werte 20 - 1000 Franken, ein Entwurf der 5000 Franken Banknote ist bekannt.

IV: Emission: http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie4 Realisiert wurden angeblich nur die Werte 50, 100 und 1000 Franken.

Von der V. Emmision sollen die Werte zu 50, 100, 500 und 1000 Franken ebenbfalls als Reserveserie entworfen worden sein (http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie5)

Tschechoslowakei

Es existieren Klebemarken-Serien aus der Zeit nach dem Prager Frühling, auch sind nicht ausgegebene Noten aus der Zeit vor der Währungsreform 1953 bekannt. Inwieweit diese Noten Ersatzserien waren, ist nicht bekannt.