Schiffsmotive: Segelschiffe

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Segelschiffe

Erläuterung

Ein Segelschiff ist ein mit Segeln ausgerüstetes Schiff, das durch den Wind fortbewegt wird. Die Anzahl der Masten und die Form und Anordnung der Segel bestimmen seine Art. Schiffe mit Segeln sind für das 2. Jahrtausend v. Chr. im Mittelmeer nachgewiesen. Ursprünglich dienten die Segel nur als Aushilfe. Hauptantriebsmittel blieben die Ruder.

Die Grenzen der Seefahrt sind die Grenzen der Welt. Die den Europäern zuerst Überlieferte ist das Mittelmeer. Es liegt nicht nur in der Mitte der bekannten Welt, es vermittelt sie auch. Durch das Mittelmeer lernt eine Kultur von der anderen - auch die Kunst der Seefahrt.

Reine Segelschiffe entstanden erst zur Zeit der Kreuzzüge (12. und 13. Jahrhundert). Aus den schnellen Ostindienfahrern Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Klipper. Sie waren hochgetakelt und schlank mit Etmalen (= Distanz, die ein Schiff in 24 Stunden zurücklegt) von über 300 Seemeilen (556 km). Das entsprach einer Geschwindigkeit von 12,5 Knoten (23,2 km/h). Von den Klippern stammen die modernen Vollsegler ab.

Bei einem Segelschiff mit z.B. drei Masten folgen von vorn nach hinten dem Fock (Vor-)mast der Großmast und diesem der Kreuz- (Besan-)mast. Bei vier Masten gilt die Reihe Fockmast-Großmast-Achtermast-Besanmast, und bei fünf Masten Fockmast-Großmast-Mittelmast-Achtermast-Besanmast. Die Unterteilung der Segel ermöglicht es dem Segelschiff, je nach Windstärke mit unterschiedlicher Segelfläche zu segeln. Schratsegel stehen in Längsrichtung des Schiffes. Dazu gehören das Gaffelsegel (ein unregelmäßiges Viereck an einem langen Rundholz und schwenkbar) und das feste Stagsegel as spitzes Dreieck vor dem Mast. Solche Segel erfordern den geringsten Personalaufwand, viel weniger als Rahsegel, die trapezförmig an den Rahen angeschlagen sind und um den Mast querschiffs herum schwingen.

Die Segel eines vollgetakelten Mastes sind von unten: Untersegel, Untermarssegel, Obermarssegel, Unterbramsegel, Oberbramsegel, Royal, und bei sehr hoch getakelten Segelschiffen noch das Skysegel.

Schiffe mit nur einem Mast führen daran ein großes Gaffelsegel, dazu ein oder mehr Stagsegel und Klüver am Bugspriet.

Griechenland

P-M18a, 5.000 Drachmai, 1941 (Ausgabe während der italienischen Besetzung der Ionischen Inseln)

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Zwei typische phönizische Kauffahrer in der Antike. Es genügt nicht, eine geniale Idee zu haben. Man muß sie auch unter die Leute bringen. Das gelang den Phöniziern. Ihre Buchstabenschrift war ein entscheidender Sprung auf dem Weg zur Rationalisierung der Welt. Das Instrument zur Verbreitung der Wissenschaft war das Schiff. Die Phönizier waren begnadete Händler. Sie stammten aus der Gegend von Palästina und kolonisierten das westliche Mittelmeer. Die ganz Mutigen fuhren bis über die Straße von Gibraltar hinaus. Tanger war eine phönizische Gründung.

Tunesien

P-62a, 1/2 Dinar, 1965, phönizische Seefahrer und Händler

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Auch Karthago (nahe Tunis) war eine phönizische Gründung.

Isle of Man

P-24b, 10 Shillings, 1961, Knorr (Wikingerschiff)

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Die legendäre Reise des Wikinger Leif Eriksson - von Insel zu Insel nach Amerika - beträgt etwa 1800 Seemeilen (3333 km). 1998 wiederholte sie Thor Heyerdahl erfolgreich mit dem originalgetreu nachgebauten Wikingerschiff Snorri. Schon 1963 wurden auf Neufundland Überreste von Häusern gefunden. Lange tat man sie als Eskimo-Siedlungen ab, aber mittlerweile lassen weitere Grabungen, auch auf Grönland, keinen Zweifel: 500 Jahre vor Kolumbus sind hier Wikinger an Land gegangen und haben mit den Ureinwohnern ausgedehnten Handel betrieben. Speicher und Lagerkammern wurden gefunden, und offensichtlich diente z.B. L'Anse aux Meadows auf Neufundland als Terminal in der Neuen Welt. In den Speichern fand man Nüsse der Art Juglans cinerea, und damit rücken die Reisen der Wikinger noch einmal in ein neues Licht. Diese Nüsse des Grauen Walnußbaums wachsen etwa bis auf die Breite des US-Bundesstaates Maine. Das bedeutet, daß die Wikinger noch südlichere Gebiete als Neufundland besuchten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Leif Eriksson die Küste südlich von New York gekannt hat. Die Reiselust der Wikinger hat einen Grund: Laut Wikingergesetz kann nur der älteste Sohn erben. Die andern müssen sehen, wo sie bleiben. Damit ist die Expansion eines ganzen Volkes vorprogrammiert. Um die Wanderungen von Bucht zu Bucht und von Insel zu Insel bewältigen zu können, entwickelten die Wikinger ein ideales Fahrzeug: Die Knorr. Sie ist absolut hochseetüchtig, flachgehend und geklinkert (d.h.: die Planken des Rumpfes überlappen sich). Es ist offen, ohne jeglichen Komfort, aber so gebaut, daß Besatzung und Vieh vom Wind geschützt bleibt. Aber es segelte nicht nur. Bei Flaute und auf Flüssen ruderten die Wikinger. Die Knorr heißt auch Langschiff oder Drachenboot, denn am Bug reckt sich bei besonders prächtigen Booten als Galeonsfigur ein Drachenkopf in den Himmel. Das Breiten-Längenverhältnis ist 1:5, also ungewöhnlich lang. Ein Langschiff mit ca. 20 Metern Länge und etwa 50 Ruderern erreicht eine Geschwindigkeit von gut sieben Knoten (14 km/h). Und so starteten im 8. Jahrhundert die Wikinger in Norwegen und begannen ihr großes Inselspringen: Sie fuhren hinüber zu den Shetlands, erreichten die Orkneys und die Hebriden, liessen in Schottland und Irland alles mitgehen, was nicht niet- und nagelfest war, dann weiter zu den Färöern, Island, Grönland, und schließlich erreichten sie den amerikanischen Kontinent.

Kuwait

Arabische Schiffe sind seit etwa 2000 v. Chr. unterwegs; zuerst auf Küstenschiffahrt rund um die Arabische Halbinsel. Die sagenumwobene Königin von Saba im Süden Arabiens besaß bereits 1000 v. Chr. einen Schatz, mit dem sich sehr gut Handel treiben ließ: Weihrauch. Dann segelten die Araber über die hohe See nach Indien, mit dem Nordostmonsun im November nach Indien, und zurück nach Arabien mit dem Südwestmonsum von April bis September. Eines Tages brachte sie der Nordostmonsun über Malaya bis nach Kanton, und sie gründeten Städte in Ostafrika und Madagaskar. Die Araber waren begnadete Navigatoren und Kartographen.

P-10a, 10 Dinars, 1968, arabische Dhau

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Aus ihren Binsenbooten entwickelten sie die Dhau - ein Boot mit dreieckigem Segel. Damit beförderten sie nach Indien Kupfer und Erz, Leinen und Baumwolle, Teppiche und Datteln. Dafür handelten sie Seide und Porzellen, Teakholz und Reis ein.

Sie brachten das Dezimalsystem nach Europa und mit ihnen kam der Kompaß ins Mittelmeer. Erst im Anfang des 16. Jahrhunderts vernichteten die Portugiesen das islamische Handelsmonopol im Indischen Ozean. Die Weltgeschichte machte eine Kehrtwendung: Das Zeitalter der westlichen See- und Kolonialherrschaft begann.

Malediven

P-7b, 100 Rupees, 1951 - 1960, maledivische Dhau

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Die Dhau ist jedoch geblieben. Sie ist heute in der arabischen Welt noch allgegenwärtig, wie man auch auf diesem Schein von den Malediven sehen kann.

Südjemen

Südjemen, P-5, 10 Dinars, 1965

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Zu guter Letzt noch ein Blick auf eine Dhau aus ihrem Stammland, der Südküste Arabiens. Diese liegt vor dem berühmten Steamer Point von Aden.

Singapur

Die Malaien und Chinesen entwickelten einen der Dhau ähnlichen Schiffstyp: die Dschunke.

P-28, 2 Dollars, 1992, Dschunke

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Dschunken haben einen verhältnismäßig plumpen Rumpf und waagerecht geschiente Mattensegel. Große Dschunken haben eine Tragfähigkeit von bis zu 500 Tonnen.

P-30, 50 Dollar, 1990

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Blick in den Hafen von Singapur mit verschiedenen Schiffsmodellen.

Vietnam

P-109a, 10.000 Dong, 1990, vietnamesische Dschunken

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Italien

Die alte, nie ganz in Vergessenheit geratene Erkenntnis der Kugelgestalt der Erde wurde von einem Sohn eines Genueser Webers, Christoph Kolumbus, aufgegriffen. Mit der Unterstützung der spanischen Königin Isabela suchte er die Alternative zum portugiesischen Weg nach Indien: im Westen.

P-102b, 5.000 Lire, 1971 - 1977, Flotte von Kolumbus

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Mit den drei Karavellen Santa Maria (22 Meter lang, 280 Tonnen), Pinta (140 Tonnen) und Niña (100 Tonnen) brach er vom spanischen Hafen Palos auf. Er landete 1492 auf der Insel San Salvador in den Bahamas. Viermal segelte er insgesamt über den Atlantik. Er entdeckte Hispaniola (heute Haiti und Dominikanische Republik), Kuba, Puerto Rico und Jamaica.

Dominikanische Republik

P-140a, 500 Pesos Oro, 1992, Gedenkausgabe zum 500. Jahrestag der Entdeckung Amerikas

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Die Dominikanische Republik auf der von Kolumbus entdeckten Insel Hispaniola würdigte das Ereignis im Jahre 1992 auf einem prächtigen Gedenkschein.

Australien

Einer der größten Seefahrer aller Zeiten war James Cook. Es waren seine Reisen, die zur englischen Besetzung Australiens führten, das vorher den Holländern gehörte.

P-49b, 10 Dollar, 1988, Gedenkausgabe zum 200. Jubiläum der englischen Besiedlung / Captain Cooks Schiff Supply

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Mit Australien verbanden die Engländer zwei Hoffnungen: einmal die Hoffnung auf Leinen für die Segel und auf Kiefern für die Masten der Flotte, zum anderen hofften sie darauf, dort Menschen loswerden zu können, die sie zuhause nicht brauchen konnten: ihre verurteilten Gefangenen.

Die Supply wird auf dieser Banknote vor einer frühen Darstellung der Sydney Cove gezeigt, die nach einem Stich von Edward Dayes angefertigt wurde. Erstmals wurde diese Darstellung 1793 veröffentlicht und geht auf eine Skizze von John Hunter, eines Offiziers auf dem Flagschiff Sirius und des späteren Gouverneurs von New South Wales, zurück.

Guinea-Bissau

Eines der dunkelsten Kapitel der Seefahrt ist der Sklavenhandel.

P-7, 500 Pesos, 1983, Sklavenhandel

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Bissau war zur Zeit des Sklavenhandels ein wichtiger Stützpunkt der Portugiesen. Hier begann für Zehntausende der Marsch in die Sklaverei über den Atlantik. Die Schiffe warteten schon.

Bundesrepublik Deutschland

Ro. 263b, 10 Deutsche Mark, 1960

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Das Vollschiff "Gorch Fock" ist das Ausbildungsschiff der Bundesmarine. Erbaut wurde es 1958 bei Blohm & Voss in Hamburg. Auf seinen Törns zeigt es seitdem Schwarz-Rot-Gold in aller Welt.

Russland

P-271, 500 Rubel, Archangelsk

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Die russische Viermast-Stahlbark Sedow vor dem Gebäude der Hafenbehörde in Archangelsk (Erzengelstadt) am Weißen Meer. Die Sedow lief 1921 als Magdalene Vinnen II auf der Friedrich Krupp Germaniawerft in Kiel vom Stapel. Sie segelte unter anderem in der australischen Weizen- und in der chilenischen Salpeterfahrt, wobei sie mehrmals Kap Hoorn umrundete. 1936 wurde sie vom Norddeutschen Lloyd erworben und in Kommodore Johnsen umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte sie als Reparationszahlung in die Sowjetunion und erhielt ihren heutigen Namen. Als Schulschiff im Besitz des sowjetischen Fischereiministeriums trat sie 1951 ihre Reise an. Von 1957-1966 war sie, mit Kadetten an Bord, als ozeanographisches Forschungsschiff im Atlantik unterwegs, später als Schulschiff der russischen Handelsmarine. Eigentümer ist seit 1991 die staatliche Technische Universität in Murmansk.

Die Sedow ist das größte noch segelnde traditionelle Segelschiff der Welt, und das zweitgrößte überhaupt, übertroffen nur vom Neubau Royal Clipper

Argentinien

P-274c, 1.000 Pesos, 1955-1965, Segelschulschiff Libertad

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Das Vollschiff Libertad ist mit einer Verdrängung von 3675 Tonnen eines der größten Segelschiffe der Welt. Sie ist das Schulschiff der argentinischen Marine, hat Platz für 120 Kadetten und nimmt seit Jahrzehnten weltweit an vielen Regatten teil, wo sie nicht selten als Siegerin hervorgeht. 1966 setzte sie bei einer Atlantiküberqueung 2650 m² Segelfläche und schaffte die Strecke in 8 Tagen und 12 Stunden. Das ist bis heute Weltrekord.

Chile

P-141a, 100 Escudos, 1962-1967, Befreiungsarmada

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Die Segelschiffsaramada, die im chilenischen Befreiungskrieg eine wichtige Rolle gespielt hat.

China

P-154a, 5 Yuan, 1935, Dschunken

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Auch auf chinesischen Banknoten finden sich die für die für den asiatischen Raum früher so typischen Wasserfahrzeuge.

Portugiesische Kolonien

Nicht vergessen werden darf die berühmte Seemannsbraut!

Moçambique, P-112, 1.000 Escudos, 1972

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Die portugiesische Banco Nacional Ultramarino (Nationale Überseebank) hat auf den Rückseiten für die Überseeterritorien immer wieder dieses Motiv in leichten Abwandlungen gewählt. Seemannsbräute gibt es nicht in Wirklichkeit, und wenn, zeichnen sie sich heutzutage bestimmt nicht durch auffällige Treue aus. Das Ensemble muß als Allegorie verstanden werden:
Portugals Größe zur See mit den Karavellen der Entdecker und dem Templerkreuz im Segel (Vasco da Gama war ein Ritter der Ozeane des portugiesischen Templerordens), die großen Lastensegler und die Linienschiffe. Die junge Frau, sichtlich keine eingeborene Moçambiquanerin, die da auf irgendeinen Vagabunden wartet, sondern ehrenwerte Portugiesin, stellt die symbolische Verbundenheit mit der Heimat dar.

External Links

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