Varianten der Reichsbanknote zu 20 Mark II. Ausgabe vom 04.11.1915

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Varianten der Reichsbanknote zu 20 Mark II. Ausgabe vom 4. November 1915

Allgemeines

Am 20. Februar 1906 wurde die Reichbank ermächtigt Reichsbanknoten auf Beträge zu 20 Mark auszufertigen und auszugeben (RGBL. 1906 S.318). Von diesem Recht machte die Reichsbank bis in das Jahr 1922 hinein Gebrauch. In diesem Zeitraum wurden zwei Emissionen der Abschnitte zu 20 Mark hergestellt, die I. Emission in 2 Serien mit 6 verschiedenen Unterschriftenblöcken von 10.3.1906 bis 19.2.1914 und die II. Emission mit Unterschriftendatum 04.11.1915 (Ro.53).

Vorderseite

Vorderseite

Rückseite

Rückseite


Für die Beantwortung verschiedener Fragestellungen ist eine möglichst genaue Zuordnung der einzelnen Ausfertigungsmerkmale zu konkreten Herstellungszeiträumen notwendig. Hierfür stehen auf der einen Seite aktuelle Aufstellungen von Kontrollnummern und weiteren Ausfertigungsmerkmalen von gesammelten Reichsbanknoten als Istwerte und auf der anderen Seite Zahlenwerte aus den zeitgenössischen Berichten der Reichschuldenkommission als Sollwerte zur Verfügung. Hierin werden jeweils die Liefermengen zwischen zwei Revisionszeitpunkten für Abschnitte über 20 Mark aufgeführt, dabei wird jedoch nicht nach Emissionen unterschieden.

Gesamtauflage der II. Emission

Istwerte aus gesammelten Kontrollnummern

Aus den bekannten Kontrollnummern geht hervor, dass Noten mit Littera A – H hergestellt wurden. Davon wurden die Littera A- G voll ausgedruckt. Die Nummern waren 7-stellig. Die derzeit höchste bekannte Nummer von Littera H ist 7.531.237. Der durch Sammeln ermittelte Istwert für die Auflage beträgt also 7 * 9.999.999 + 7.531.237 = 77.531.230 oder 1.550.624.600 Mark.

Gesammelte Kontrollnummern und Ausfertigungsmerkmale als Istwerte, Stand 02.2014


Sollwerte aus den Berichten der Reichsschuldenkommission

Die Bekanntmachung der II. Emission erfolgte am 14.12.1916. Seitens der Reichsschuldenkommission liegen beginnend mit dem nachfolgenden Berichtszeitraum (16.5.1917 – 24.06.1918, Revision am 24.06.1918) bis zum 29.03.1922 folgende Werte vor:

Liefermengen nach den Revisionen der Reichsschuldenkommission als Sollwerte


Bezogen auf den Mittelwert beträgt die Abweichung zu Soll- und Istwert lediglich +-0,0021%. Dies lässt sich nicht als Zufall abtun. Die Gesamtauflage der II. Emission der Noten zu 20 Mark betrug also etwa 77.530.000 Exemplare.

Lieferzeiträume

Lieferzeitraum insgesamt

Außerdem muss man davon ausgehen, dass sämtliche Noten der II. Emission im Zeitraum zwischen dem 16.5.1917 und dem 29.03.1922 ausgeliefert wurden. Die geringe Auflage im Jahr 1917 deutet zudem sehr darauf hin, dass mit der Herstellung der Noten erst in der zweiten Jahreshälfte 1917 begonnen wurde. Mit der Ausgabe konnte erst im Anschluss an die Herstellung angefangen werden.
Es hat also eine deutliche zeitliche Abgrenzung zwischen der Auslieferung der Noten der I. und der der II. Emission gegeben. Diese Lieferlücke war möglich, da der Zahlungsmittelbedarf durch die gleichzeitig im Umlauf befindlichen Darlehnskassenscheine zu 20 Mark befriedigt wurde. Die Angabe bei Koppatz über die Ausgabe der Note im Dezember 1916 dürfte auf eine nicht zutreffende Interpretation der Formulierung „in nächster Zeit“ aus der Bekanntmachung vom 14.12.1916 zurückgehen.

Lieferzeiträume nach Varianten

Die zeitliche Einordnung der Varianten erfolgt mittels Zuordnung der Unterdruckbuchstaben und Auflagen aus den Istwerten zu den Auflagen und Revisionszeitpunkten aus den Sollwerten. Dieser Zusammenhang ist zusammen mit den ungefähren Liefermengen in den Jahren 1917 bis 1922 in der folgenden Tabelle dargestellt.

Lieferzeitpunkte nach Varianten, Ralph Komoll 2014



Die Varianten und ihre Lieferzeiträume zeigt die folgende Tabelle in der Übersicht:

Varianten und Lieferzeiträume, Ralph Komoll 2014



Literatur- und Bildnachweis

  • www.banknotesworld.com
  • Abbildungen eigener Scheine