Systematik der Reichsbanknoten zu 100 Mark (Blaue Hunderter)

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Systematik der Reichsbanknoten zu 100 Mark (Blaue Hunderter)

Allgemeines

Die in diesem Artikel geschilderte Ordnungsystematik lässt sich bei vielen Reichsbanknoten beobachten, die in der Reichsdruckerei hergestellt wurden. Auf Privatdrucke lässt sich die Systematik nicht anwenden. Die verwendeten Begrifflichkeiten werden im Abschnitt: Aufbau der Tabelle erläutert. Da die einzelnen Nominale und Ausgaben unterschiedlichen Randbedingungen, wie Dauer der Herstellung, Unterbrechungszeiträume bei der Herstellung, Vorgaben bei den Spannen, unterschiedliche Ausfertigungsmerkmale, etc. unterworfen sind, treten die einzelnen Charakteristika im EInzelfall jedoch unterschiedlich deutlich oder auch gar nicht hervor. Das stetige Wachstum der Serienbuchstaben, der ggfs. rotierende Fortschritt bei den Serienbuchstaben und die fortlaufende Nummerierung der KN ist jedoch immer vorhanden und ordnet die Produktionsgänge/Varianten unabhängig von den weiteren Ausfertigungsmerkmalen in eine logische und chronologische Reichenfolge. Dieser Artikel enthält eine detaillierte Aufstellung über die Blauen Hundertern mit Ausfertigungsdatum von 1896 bis 1908.

Beispiel für die Vorgehensweise/Systematik

Die Vorgehensweise/Systematik bei der Herstellung der Reichsbanknoten in der Reichsdruckerei soll anhand eines Kontrollnummern-Abschnittes für die Reichsbanknote zu 100 Mark von 1903 für die Unterdruckbuchstaben V bis G erläutert werden. Das Beispiel beginnt mit Variante 1903 V/D. Bei Übergang 1 (zwischen V3421753D-A3424455D) findet der Wechsel zur Variante 1903 A/D statt. Nachdem für SB D mit KN 3.500.000 das Ende der aktuellen KN-Spanne erreicht ist, erfolgt mit Übergang 2 der turnusmäßige Wechsel zum nächsten Serienbuchstaben A. Hier wird nun die neue Produktionsspanne (KN 3.500.000-3.750.000) für SB A abgearbeitet. Nach Übergang 3 wird diese Produktionsspanne für SB B agearbeitet, nach Übergang 4 desgleichen für SB C, nach Übergang 5 desgleichen für SB D wodurch es zwei völlig unabhängige Produktionsgänge für die gleiche Variante 1903 A/D gibt. Übergang 6 beinhaltet wieder den Wechsel von SB D nach A einhergehend mit der nächsten Produktionsspanne (KN 3.750.000-4.250.000). Auch für Variante 1903 A/D gibt es also zwei Produktionsspannnen.
Nach Ablauf des Zeitraumes, der durch UB A gekennzeichnet ist, erfolgt der Übergang 7 (zwischen KN 4045287A-4096420A) zur Variante 1903 N/A. In gleicher Weise, wie oben geschildert, wird danach die aktuelle Produktionsspanne für die SB B und C innerhalb UB N abgearbeitet. Nach Ablauf des Zeitraumes, der durch UB N gekennzeichnet ist, erfolgt der Übergang 10 (zwischen KN 4175028C-4188341C) zur Variante 1903 G/C. Eine mögliche Variante 1903 N/D kommt wegen des Übergangs 10 nicht zustande! Auf der Grundlage dieser Systematik lässt sich eine Varianten-Tabelle für die RBN mit Ausfertigungsdatum von 1896 bis 1908 aufstellen.

Aufbau der Tabelle

Die Tabelle weist folgende Spalten auf in den drei Bereichen Systematik Ausfertigungsmerkmale Auflagen Bereich: Systematik

  • P-Nr: Nummer der Produktionsgänge in zeitlicher Abfolge:

Die einzelnen Produktionsgänge werden (i.A.) durch den Wechsel mindestens eines Ausfertigungsmerkmales begrenzt. Nicht jeder Produktionsgang mündet in einer eigenen Variante. Im Rosenberg sind teilweise zeitlich entfernte Produktionsgänge zu einer Variante zusammengefasst. Ein Produktionsgang kann aus mehreren Druckgängen bestehen.

  • RB: Benennung der Zahlungsmittel nach Reichsbanksystematik, Art.Nominal.Ausgabe.Serie.Datum, mit:

Art (abgekürzt, z.B. RBN für Reichsbanknote) Abschnitt/Nominal (z.B. 100M für 100 Mark) Ausgabe/Emission (z.B. III für 3. Ausgabe/Emission) Serie/Reihe (z.B. S1 für Serie 1) Datum: Unterschriften-/Ausfertigungsdatum (abgekürzt, z.B. 1898 für 1. Juli 1898)

  • Ro.: Benennung des Geldzeichens nach Rosenbergsystematik (z.B. Ro. 15)

Bereich: Ausfertigungsmerkmale

  • Nr-Kreis: Nummernkreis der Kontrollnummern je Serienbuchstabe, bezeichnet durch:

Datum (s.o.) zum Anfang des Nummernkreises und Buchstabe(n) (z.B 1908-H) Datum: Unterschriften-/Ausfertigungsdatums (abgekürzt, z.B. 1905)

  • UB: Unterdruckbuchstabe/Kontrollzeichen (z.B. M )
  • SB: Serienbuchstabe/Littera (z.B. S)

in orange: bei alternativ möglichen Konstellationen (bei P-Nr 13-15, 64-66, 87-89) KN-min: Kleinste Kontrollnummer je Produktionsgang in grau und gelb: geplanter kleinste Kontrollnummer (z.B. für K0250001B) in rot: kleinste bekannte KN bei ungeplantem Übergang (z.B. für M0412770B) in orange: bei alternativ möglichen Konstellationen (bei P-Nr 13-15, 64-66, 87-89) KN-max: Größte Kontrollnummer je Produktionsgang in grau und gelb: geplante größte Kontrollnummer (z.B. für M0500000B) in rot: größte bekannte KN bei ungeplantem Übergang (z.B. für K0378079B) in orange: bei alternativ möglichen Konstellationen (P-Nr 13-15, 64-66, 87-89) Breite: Breite der Kontrollnummer mit Buchstaben L: Lang, 29,5 mm K: Kurz, xxx mm L-K: Produktionsgang mit beiden Varianten (S/A und S/B von 6250001-6500000) Farbe: Farbe von Stempel und Kontrollnummer: R: Rot G: Grün Adler: Farbe des Reichsadlers H: Heller Druck D: Dunkler Druck H-D: Produktionsgang mit beiden Varianten (J/B und J/C) Bereich: Auflagen Spanne: Auflage je Produktionsgang und Serienbuchstabe gelb u. grau: geplante Spanne je SB nach geplanter KN-min und KN-max (z.B. für UB P 2500001B-3000000B) rot: Teile einer geplanten Spanne, ermittelt anhand gefundener KN (z.B. für UB P-E 2500001C-2718396C und 274 7782C-3000000C) Volumen: - in gelb und grau: Gesamtauflage je Produktionsgang über alle Serienbuchstaben - in blau: Gesamtauflage für einen Unterdruckbuchstaben über alle Varianten.