Die Gutscheine des Landeskulturrats Sachsen von 1923

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Die Gutscheine des Landeskulturrats Sachsen

Am 18.08.1923 verausgabte der Landeskulturrat Sachsen im Zuge der steigenden Inflation und dem damit verbundenen Mangel an Zahlungsmitteln eigene Gutscheine in den Nominalen von 200.000 Mark, 500.000 Mark, 1 Million Mark und 2 Millionen Mark. Die Gutscheine des Landeskulturrats Sachsen wurden von der Sächsischen Landwirtschaftsbank, allen Filialen der Sächsischen Staatsbank und von allen landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaften der Landesgenossenschaftskasse für Sachsen eingelöst. Alle Scheine zeigen jeweils identische Motive auf den Vorder- und Rückseiten, unterscheiden sich jedoch in der Farbgestaltung. Die Vorderseite zeigt einen Bauern mit Pferdegespann, umgeben von Kornähren. Darüber hinaus zeigen alle Scheine einen Unterdruck aus Ornamenten auf der Vorderseite. Auf der Rückseite ist ein Bauer mit Sense vor einem Kornfeld abgebildet. Beide Seiten werden durch einen Rand aus Kleeblättern eingerahmt.

Abbildung aller vier Nominale der Gutscheine vom Landeskulturrat Sachsen jeweils mit Vorder- und Rückseite


Die verschiedenen Varianten der Gutscheine

Derzeit sind vier Varianten der Gutscheine belegt, von denen drei über den bereits erwähnten Unterdruck der Vorderseite definiert sind. Diese drei Unterdruckvarianten wurden bei allen Nominalen nachgewiesen. Der Unterdruck an sich besteht aus zwei identischen Ornamentbereichen (vgl. nachfolgende Abbildung, oben und unten rot umrandet) und einem dazwischen liegenden Ornamentsteg (blau umrandet). Die Ornamentbereiche gliedern sich in jeweils zwei Reihen mit sechs Einzelornamenten. Ein Einzelornament stellt ein stilisierte Kornbündel dar.

Aufbau des Unterdrucks der Vorderseite


Die drei Unterdruckvarianten werden in der Fachliteratur bezeichnet als "Ornamente normalstehend" (vgl. nachfolgende Abbildungen links, alle sechs oberen Ornamente eines Ornamentbereichs sind nach unten gespiegelt), "Ornament in der linken unteren Ecke kopfstehend" (mittig) und "Ornament rechts unter der Kontrollnummer kopfstehend" (rechts). Die letztgenannte Bezeichnung ist wohl auf damit zu erklären, dass man einen genauen Bezugspunkt verwenden wollte. Es hätte auch analog zur zweiten Variante "Ornament in der rechten oberen Ecke kopfstehend" benannt werden können, da beide Ornamentbereiche identisch sind. Da sich jedoch über dem rechten oberen Ornament des oberen Ornamentbereichs das Siegel des Landeskulturrats befindet würde die Bestimmung der Variante erschwert. Zum besseren Verständnis werden nachfolgend alle Unterdruckvarianten expliziert abgebildet.

Abbildungen der drei Unterdruckvarianten "normal", "links unten" und "rechts oben"



Literatur- und Bildnachweis

  • Grabowski, Hans-Ludwig: Deutsches Notgeld, Band 10: Das Papiergeld der deutschen Länder 1871 - 1948
  • Abbildungen aus der Sammlung des Autors