Chiang Kai-shek: Unterschied zwischen den Versionen

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Chiang Kai-shek (Chinesisch: 蔣介石 oder 蔣中正) war war ein chinesischer Politiker und Militärführer während der Zeit der chinesischen Bürgerkriege und später Präsident der Republik China.<br>
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Chiang Kai-shek (Chinesisch: 蔣介石 oder 蔣中正) war ein chinesischer Politiker und Militärführer während der Zeit der chinesischen Bürgerkriege und später Präsident der Republik China.<br>
 
Geboren wurde er am 31.10.1887 in der Nähe von Shanghai in einer Bauernfamilie. Nach seiner Schulzeit machte er von 1908-1909 eine militärische Ausbildung an einer japanischen Militärakademie und diente danach bis 1911 in der Kaiserlich Japanischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach China schloß er sich der revolutionären Bewegung zum Sturz der Quing-Dynastie an und wurde Gründungsmitglied der Guomindang - Bewegung. Hier gewann der durch die Förderung seines Mentors [[Sun Yat-sen]] schnell an Einfluß und war für die Verbindungen der Bewegung zur Unterwelt von Shanghai verantwortlich, vor allem zur sogennten Grünen Bande.  Während der folgenden Wirren der chinesischen Revolution stand er stets loyal an der Seite von [[Sun Yat-sen]].<br>
 
Geboren wurde er am 31.10.1887 in der Nähe von Shanghai in einer Bauernfamilie. Nach seiner Schulzeit machte er von 1908-1909 eine militärische Ausbildung an einer japanischen Militärakademie und diente danach bis 1911 in der Kaiserlich Japanischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach China schloß er sich der revolutionären Bewegung zum Sturz der Quing-Dynastie an und wurde Gründungsmitglied der Guomindang - Bewegung. Hier gewann der durch die Förderung seines Mentors [[Sun Yat-sen]] schnell an Einfluß und war für die Verbindungen der Bewegung zur Unterwelt von Shanghai verantwortlich, vor allem zur sogennten Grünen Bande.  Während der folgenden Wirren der chinesischen Revolution stand er stets loyal an der Seite von [[Sun Yat-sen]].<br>
 
1924 ging er für 3 Monate nach Moskau um das politische System und vor allem den Aufbau der Armee zu studieren. Nach seiner Rückkehr wurde er Kommandant der ''Whampoa Military Academy'' in Guangzhou und begann hier in den folgenden Jahren einen jungen Kader ihm treuer Offiziere auszubilden. Als Chiang nach dem Tode von [[Sun Yat-sen]] 1925 die Macht in der Guomindang übernahm, bekämpfte er mit Hilfe dieser Verbündeten die Kommunisten außerhalb der Partei und im linken Flügel in der Partei. Zudem wurden viele Regionen Chinas durch lokale Kriegsherren (z. B. Nördliche Militaristen) beherrscht oder waren gänzlich dem politischen Chaos verfallen. In der Folge begann er 1926 die Nordexpedition, einen Feldzug gegen das Kriegsherren-Regime in Nordchina. Das Ziel war die Einigung Chinas unter der Guomindang-Regierung. 1928 beendete er diese Mission siegreich. Im April 1927 schlug Chiang mit Hilfe der Grünen Bande Aufstände in der Arbeiterschaft von Shanghai blutig nieder (Shanghai-Massaker). Mehrere Tausend Menschen wurden exekutiert, die Kommunisten verloren eine ihrer wichtigsten Wirkungsstätten.<br>
 
1924 ging er für 3 Monate nach Moskau um das politische System und vor allem den Aufbau der Armee zu studieren. Nach seiner Rückkehr wurde er Kommandant der ''Whampoa Military Academy'' in Guangzhou und begann hier in den folgenden Jahren einen jungen Kader ihm treuer Offiziere auszubilden. Als Chiang nach dem Tode von [[Sun Yat-sen]] 1925 die Macht in der Guomindang übernahm, bekämpfte er mit Hilfe dieser Verbündeten die Kommunisten außerhalb der Partei und im linken Flügel in der Partei. Zudem wurden viele Regionen Chinas durch lokale Kriegsherren (z. B. Nördliche Militaristen) beherrscht oder waren gänzlich dem politischen Chaos verfallen. In der Folge begann er 1926 die Nordexpedition, einen Feldzug gegen das Kriegsherren-Regime in Nordchina. Das Ziel war die Einigung Chinas unter der Guomindang-Regierung. 1928 beendete er diese Mission siegreich. Im April 1927 schlug Chiang mit Hilfe der Grünen Bande Aufstände in der Arbeiterschaft von Shanghai blutig nieder (Shanghai-Massaker). Mehrere Tausend Menschen wurden exekutiert, die Kommunisten verloren eine ihrer wichtigsten Wirkungsstätten.<br>

Version vom 9. April 2007, 15:06 Uhr

Biographie von Chiang Kai-shek

Bio Chiang Kai-shek.jpg

Chiang Kai-shek (Chinesisch: 蔣介石 oder 蔣中正) war ein chinesischer Politiker und Militärführer während der Zeit der chinesischen Bürgerkriege und später Präsident der Republik China.
Geboren wurde er am 31.10.1887 in der Nähe von Shanghai in einer Bauernfamilie. Nach seiner Schulzeit machte er von 1908-1909 eine militärische Ausbildung an einer japanischen Militärakademie und diente danach bis 1911 in der Kaiserlich Japanischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach China schloß er sich der revolutionären Bewegung zum Sturz der Quing-Dynastie an und wurde Gründungsmitglied der Guomindang - Bewegung. Hier gewann der durch die Förderung seines Mentors Sun Yat-sen schnell an Einfluß und war für die Verbindungen der Bewegung zur Unterwelt von Shanghai verantwortlich, vor allem zur sogennten Grünen Bande. Während der folgenden Wirren der chinesischen Revolution stand er stets loyal an der Seite von Sun Yat-sen.
1924 ging er für 3 Monate nach Moskau um das politische System und vor allem den Aufbau der Armee zu studieren. Nach seiner Rückkehr wurde er Kommandant der Whampoa Military Academy in Guangzhou und begann hier in den folgenden Jahren einen jungen Kader ihm treuer Offiziere auszubilden. Als Chiang nach dem Tode von Sun Yat-sen 1925 die Macht in der Guomindang übernahm, bekämpfte er mit Hilfe dieser Verbündeten die Kommunisten außerhalb der Partei und im linken Flügel in der Partei. Zudem wurden viele Regionen Chinas durch lokale Kriegsherren (z. B. Nördliche Militaristen) beherrscht oder waren gänzlich dem politischen Chaos verfallen. In der Folge begann er 1926 die Nordexpedition, einen Feldzug gegen das Kriegsherren-Regime in Nordchina. Das Ziel war die Einigung Chinas unter der Guomindang-Regierung. 1928 beendete er diese Mission siegreich. Im April 1927 schlug Chiang mit Hilfe der Grünen Bande Aufstände in der Arbeiterschaft von Shanghai blutig nieder (Shanghai-Massaker). Mehrere Tausend Menschen wurden exekutiert, die Kommunisten verloren eine ihrer wichtigsten Wirkungsstätten.
1927 heiratete er Soong May-ling, eine Tochter aus einer einflußreichen, alteingessenen Familie und stabilisierte seine Macht weiter.
Als 1931 die Japaner in die Mandschurei einmarschierten, zog er dort seine Truppen zurück, um im übrigen Land seine Macht weiter zu festigen. Mit Hilfe seiner national-chinesischen Guomindang versucht er jegliche kommunistische Bewegung auszulöschen. Chiang ist mit mehreren Feldzügen und mit weiträumigen Belagerungen relativ erfolgreich, mit Ausnahme in den von Mao Zedong (Mao Tse-tung) kontrollierten Gebieten, der sich schließlich durch den Langen Marsch der Vernichtung entziehen kann. Einen Rückschlag bedeutet für Chiang jedoch der sogennante Fujian-Incindent; er wird im Dezember 1934 von den eigenen Leuten gekidnappt und gezwungen, ein Bündnis mit den Kommunisten zu schließen, das formal bis zum Ende des japanischen Einfalls hält. Während des chinesisch-japanischen Krieges von 1937-1945 verfolgte Chiang eine Strategie der Machterhaltung. Japan hoffte das chinesische Festland schnell besetzen zu können, was aber schon in Shanghai am fanatischen chinesischen Widerstand scheiterte. Die USA betrachteten Chiang später als einen Alliierten, der die japanischen Okkupationstruppen beschäftigen sollte. Chiang dagegen schonte seine Armee für einen späteren Konflikt mit den Kommunisten. Mit Mao hatte Chiang nur offiziell eine (zweite) Einheitsfront gegen die Japaner geschmiedet.
Chiangs Deichbruchaktion in der Provinz Henan am Gelben Fluss am 9. Juni 1938 mit der Idee, durch Flutung ganzer Provinzen die japanische Armee aufzuhalten, forderte über eine Million Tote und führte zu jahrelangen Hungersnöten. Die Überlebenden wurden unter japanischer Waffengewalt zum Wiederaufbau der Deiche gezwungen. Die Überflutungen schafften es aber, den japanischen Feldzug gegen Wuhan für Monate zu unterbrechen.
Nach der Niederlage Japans 1945 brach der Konflikt zwischen der Guomindang und den Kommunisten wieder offen aus. Mao gewann mit systematischen Schulungsprogrammen immer stärkeren Rückhalt, auch in der Landbevölkerung. 1949 siegen die Kommunisten endgültig. Chiang Kai-shek und seine Anhänger fliehen nach Taiwan.
Im Dezember 1949 proklamiert Chiang Kai-shek auf Taiwan die provisorische Regierung der Republik China, mit einer vorübergehenden Hauptstadt Taipei und mit ein paar strategisch wichtigen Inselgruppen. Er betreibt in der Zeit zwischen 1950 und 1975 offiziell eine Politik der Rückeroberung von China. Diese wird von der USA finanziell und materiell unterstützt. Bis zu seinem Tod 1975 blieb er Präsident der Republik China, da er von der Nationalversammlung viermal (1954, 1960, 1966 und 1972) ohne Gegenkandidaten wiedergewählt wurde. Er starb am 05.04.1945 in Taipeh an einem Herzanfall.
Eine kritische Aufarbeitung des seiner Regierungszeit begann erst Ende der 90er Jahre mit dem Beginn der Demokratisierung in Taiwan.




China: P-402, 50 Yuan, 1948, Porträt Chiang Kai-shek

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