Arbeitslager Mittelbau

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Nach einem schweren Luftangriff der Royal Airforce am 18.08.1943 auf die Heeresversuchsanstalt Peenemünde, in der u. a. die erste unbemannte, ballistische Rakete A4/V2 entwickelt wurde, entschloss man sich dazu, die ins Stocken geratene Produktion der A4 in eine weniger gefährdete Region zu verlagern. Die Wahl fiel auf ein zur Wirtschaftlichen Forschungsgesellschaft (Wifo) gehöriges Stollensytem im Höhenzug des Kohnstein bei Nordhausen in Thüringen. In diesem Bergwerk war Anhydrit abgebaut worden, was mehrere Vorteile hatte: Anhydrit ist ein standfestes Mineral, das den Ausbau ohne grössere bergmännische Sicherung ermöglicht. Daneben konnte das Gestein ohne Zwischenlagerung und Abraum über optimale Verkehrsanbindungen nach Leuna/Merseburg abtransportiert werden. Durch die fehlenden Abraumhalden war es der alliierten Luftaufklärung nicht möglich, Rückschlüsse über die Grössenordnung der Hohlräume zu erhalten.
Am 28.08.1943 trafen die ersten Häftlige im Lager ein, das zu diesem Zeitpunkt noch als Aussenstelle *Dora* von Buchenwald geführt wurde.
Ende Oktober waren es bereits fast 6300 Häftlinge, die bei den Vorbereitungen zur Serienproduktion der A4 eingesetzt wurden. Ende 1943 verliessen die ersten drei fertig montierten Raketen Mittelbau-Dora. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein Prämiensystem eingeführt, das zur Steigerung der Arbeitsleistung dienen sollte.
Gleichzeitig wurde eigenes Lagergeld ausgegeben. Am 01.10.1944 wurde Mittelbau aus dem Bestand von Buchenwald herausgelöst und als eigenständiges Lager geführt.
Am 10.04.1945 wurden die Arbeiten im Rüstungsbetrieb Mittelbau GmbH eingestellt.


Arbeitslager Mittelbau
10 Reichsmark
Vorderseite
Arbeitslager Mittelbau
10 Reichsmark
Rückseite