Simbabwe: Stromversorgung

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Version vom 26. Juni 2021, 14:12 Uhr von Huehnerbla (Diskussion | Beiträge) (Private Kraftwerke unter 10 MW: Kupinga)
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Kraftwerk Hwange auf Simbabwe P-10 (Rückseite)
Kariba-Staudamm auf Simbabwe P-1 (Rückseite)

Das Stromversorgung in Simbabwe gestaltet sich auf Grund der wirtschaftlichen Situation in Simbabwe schwierig. Der notwendige Gesamtleistung des Landes wird auf 2200 MW geschätzt (Stand 2021), realisiert wird das hauptsächlich durch Steinkohlekraftwerke. Daneben wird noch am Kariba-Staudamm Strom aus Wasserkraft gewonnen. Betreiber der simbabwischen Kraftwerke ist die Zimbabwe Power Company (ZPC). Die ZPC hat immense Zahlungsschwierigkeiten und ist mit der Bezahlung der Steinkohle für die Kraftwerke im Rückstand. Notwendige Wartungsarbeiten und Reparaturen an den Kraftwerken können nur dann durchgeführt werden, wenn private Investoren oder ausländische Organisationen die Arbeiten finanzieren. Die Folge sind ständige Stromausfälle im Land und Import von Strom auf Kredit.

Staatseigene Kraftwerke in Simbabwe

Bezeichnung Primärenergie Aufteilung maximale
Leistung
Lage Baubeginn Fertigstellung Betreiber
Harare II Steinkohle 1 Block mit 6 Turbinen 20 MW 17°50'46'' S 31°01'55'' E 1952 1955 Zimbabwe Power Company
Harare III Steinkohle 1 Block mit 2 Turbinen 60 MW 17°50'42'' S 31°01'54'' E 1952 1956-1957 Zimbabwe Power Company
Munyati Steinkohle 5 Blöcke mit je 20 MW 100 MW 18°39'18'' S 29°46'55'' E 1946 1957 Zimbabwe Power Company
Bulawayo Steinkohle 6 Blöcke mit je 15 MW 90 MW 20°09'35'' S 28°34'35'' E 1947 1957 Zimbabwe Power Company
Kariba Süd I Wasserkraft 6 Turbinen mit je 125 MW 750 MW 16°31'28'' S 28°45'52'' E 1956 1959 Zimbabwe Power Company
Hwange I Steinkohle 4 Blöcke mit je 120 MW 480 MW 18°22'58'' S 26°28'12'' E 1973 1983-1986 Zimbabwe Power Company
Hwange II Steinkohle 2 Blöcke mit je 220 MW 440 MW 18°23'02'' S 26°28'13'' E 1973 1986-1987 Zimbabwe Power Company
Kariba Süd II Wasserkraft 2 Turbinen mit je 150 MW 300 MW 16°31'24'' S 28°45'54'' E 2014 2018 Kariba Hydro Power Company
Hwange III (im Bau) Steinkohle 2 Blöcke mit je 300 MW 600 MW 18°23'07'' S 26°28'13'' E 2019 ca. 2022 Hwange Electricity Supply Company
Gwayi-Shangani (im Bau) Wasserkraft 1 Turbine 10 MW 18°27'57'' S 27°10'09'' E 2012 ca. 2022 Zimbabwe Power Company
Tokwe-Mukosi (in Planung) Wasserkraft 1 Turbine 15 MW 20°43'33'' S 30°54'05'' E 1998 unbekannt

Private Kraftwerke ab 10 MW

Bezeichnung Primärenergie maximale
Leistung
ungefähre Lage genehmigt am Netz Betreiber
Triangle Bagasse 35 MW 21°01'20" S 31°26'37" E 2006 Eigenbedarf Triangle
Hippo Valley Bagasse 39 MW 21°04'13" S 31°38'45" E 2007 Eigenbedarf Hippo Valley Estates
Chisumbanje Ethanol 18 MW 20°52'02" S 32°14'10" E 2011 seit 2011 Green Fuel
Pungwe B Wasserkraft 15 MW 18°25'48" S 32°50'39" E 2014 seit 2015 Nyangani Renewable Energy
Dema (Netzstabilisierung) Diesel 100 MW 18°03'29" S 31°11'44" E 2015 2016-2017 Sakunda
Deka Bridge Farm Steinkohle 50 MW 18°20'18" S 26°23'19" E 2019 ab 2021 Zimbabwe Zhongxin Electrical Energy
Blanket Mine (in Vorbereitung) Solarenergie 12 MW 20°51'15" S 28°54'46" E 2021 ab 2022 Caledonia Mining

Private Kraftwerke unter 10 MW

Bezeichnung Primärenergie maximale
Leistung
ungefähre Lage genehmigt am Netz Betreiber
Nyamingura Wasserkraft 1100 kW 18°20'43" S 32°55'14" E 2008 seit 2010 Nyangani Renewable Energy
Duru Wasserkraft 2200 kW 18°35'49" S 32°43'11" E 2012 seit 2013 Nyangani Renewable Energy
Pungwe A Wasserkraft 2750 kW 18°26'15" S 32°50'45" E 2014 seit 2014 Nyangani Renewable Energy
Kupinga Wasserkraft 1600 kW 20°12'57" S 32°36'05" E 2014 seit 2014 Kupinga Renewable Energy
Pungwe C Wasserkraft 3720 kW 18°23'44" S 32°54'26" E 2015 seit 2016 Nyangani Renewable Energy
Hauna Wasserkraft 3720 kW 18°32'14" S 32°52'43" E 2016 seit 2017 Nyangani Renewable Energy
Cross Mabale (im Bau) Solarenergie 5000 kW 18°34'15" S 27°02'04" E (ca.) 2020 2021 Solgas
Guruve (im Bau) Solarenergie 5500 kW 16°39'50" S 30°42'25" E (ca.) 2020 2021 Guruve Solar Park
Gwanda (im Bau) Solarenergie 5000 kW 18°03'20" S 31°10'12" E (ca.) 2020 2021 Richaw Solar Tech
Harava (im Bau) Solarenergie 6000 kW 18°03'20" S 31°10'12" E (ca.) 2020 2021 Harava Solar Park
Chiredzi 3 (in Vorbereitung) Solarenergie 3000 kW 21°03'15'' S 31°22'57'' E 2021 2022 Solgas

Situation 2021

Das Wasserkraftwerk Kariba läuft seit März 2021 wieder mit allen Generatoren. Das Kohlekraftwerk Hwange I hatte am 10. Februar 2021 einen Brand in Unit 1. Deshalb ist dieser Block abgeschaltet. Die anderen drei Blöcke laufen nur mit je maximal 75 MW. Im Erweiterungsbau Hwange II befindet sich Unit 6 nach zweijähriger Generalüberholung im Testbetrieb und der andere Block läuft nur mit maximal 150 MW. Der private Neubau Deka Bridge Farm bei Hwange ist fertiggestellt und könnte 50 MW liefern. Weil ein Vertrag zwischen dem Betreiber und dem Finanzministerium noch nicht unterschrieben ist, ist er aber noch nicht am Netz. Das Kohlekraftwerk Bulawayo ist nach einer Pause von über zwei Jahren seit März 2021 mit einem Maximalwert von 20 MW wieder im Testbetrieb am Netz (man hat riesige Schwierigkeiten Ersatzteile für die alte Technik zu finden) Das Kohlekraftwerk Munyati läuft derzeit mit verminderter Leistung. Wegen überfälliger Wartungsmaßnahmen ist die Maximalleistung auf 20 MW begrenzt, meist werden aber nur 15 oder 16 MW erreicht. Das Kohlekraftwerk Harare II läuft komplett, Harare III dagegen nur tageweise mit minimaler Leistung. Hier wäre eine Generalüberholung und der Austausch einer defekten Turbine notwendig. Das im Bau befindliche Wasserkraftwerk Gwayi-Shangani soll 2022 fertig sein. Ob der Termin zu halten ist, ist fraglich, denn er wurde schon mehrfach verschoben. Das Wasserkraftwerk Tokwe-Mukosi ist zwar geplant und der Staudamm ist seit Jahren fertig, ob das Kraftwerk überhaupt gebaut wird, lässt sich heute noch nicht abschätzen. Die Planung der Photovoltaik-Anlage Chiredzi wurde wegen Problemen mit der Finanzierung von 90 auf 3 MW reduziert. Alle anderen Kraftwerks-Ideen, wie der Batoka-Staudamm am Sambesi, kommen nur langsam oder gar nicht voran. Das ursprünglich mit 225 Diesel-Generatoren ausgerüstete Netzstabilisierungs-Kraftwerk Dema mit einer Spitzenlast von 200 MW wurde im Jahr 2016 in Betrieb genommen, 2017 auf 111 Generatoren verkleinert und 2018 wegen Unwirtschaftlichkeit abgeschaltet. Ob es je wieder in Betrieb geht, ist fraglich.

Weblinks