Vicente Rocafuerte: Unterschied zwischen den Versionen

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Vicente Rocafuerte wurde 1783 in Guayaquil geboren. Er trat in spanische Dienste ein und kam als peruanischer Delegierter unter anderem nach Spanien, wo er dem spanischen K&ouml;nig bei einem Treffen den Handkuss verweigerte. Daraufhin wurde er des Landes verwiesen, schloss Freundschaft mit Sim&#243;n Bol&#237;var und reiste in die USA und nach Mexico, wo er das Mexicanische Kaiserreich unter Kaiser Iturbide bek&auml;mpfte, ging als Diplomat nach Grossbritannien, D&auml;nemark, Hannover, den Niederlanden, Preussen und Frankreich.<br>
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Vicente Rocafuerte wurde 1783 in Guayaquil geboren. Er trat in spanische Dienste ein und kam als peruanischer Delegierter unter anderem nach Spanien, wo er dem spanischen König bei einem Treffen den Handkuss verweigerte. Daraufhin wurde er des Landes verwiesen, schloss Freundschaft mit Simón Bolívar und reiste in die USA und nach Mexico, wo er das Mexicanische Kaiserreich unter Kaiser Iturbide bekämpfte, ging als Diplomat nach Großbritannien, Dänemark, Hannover, den Niederlanden, Preußen und Frankreich.<br>
W&auml;hrend des Auseinanderfalls Kolumbiens in die Teilstaaten Kolumbien, Venezuela und Ecuador kehrte Rocafuerte nach Ecuador zur&uuml;ck. In Ecuador herrschte Anarchie. Pr&auml;sident des Landes war der dreimal wiedergew&auml;hlte venezolanische General Juan Jos&#233; Flores, ein Mestize. Gegen ihn rebellierte ein weisser venezolanischer General, Luis Urdaneta. Ein kolumbianischer General, Juan Otamendi, machte dem Chaos ein Ende und liess kurzerhand 300 Aufst&auml;ndische erschiessen.<br>
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Während des Auseinanderfalls Kolumbiens in die Teilstaaten Kolumbien, Venezuela und Ecuador kehrte Rocafuerte nach Ecuador zurück. In Ecuador herrschte Anarchie. Präsident des Landes war der dreimal wiedergewählte venezolanische General Juan José Flores, ein Mestize. Gegen ihn rebellierte ein weißer venezolanischer General, Luis Urdaneta. Ein kolumbianischer General, Juan Otamendi, machte dem Chaos ein Ende und ließ kurzerhand 300 Aufständische erschießen.<br>
Pr&auml;sident Flores geh&ouml;rte zu den sogenannten &#34;Venezolanern&#34;, einer Gruppe von Aristokraten und Grundbesitzer aus den Bergen. Ihre Opposition waren die Leute aus den K&uuml;stengebieten unter F&uuml;hrung von Rocafuerte. 1834 kam es jedoch zu einer Vers&ouml;hnung zwischen Rocafuerte und Flores. Im Ergebnis dessen teilten sich beide die Macht und wechselten sich im Pr&auml;sidentenamt ab.<br>
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Präsident Flores gehörte zu den sogenannten "Venezolanern", einer Gruppe von Aristokraten und Grundbesitzer aus den Bergen. Ihre Opposition waren die Leute aus den Küstengebieten unter Führung von Rocafuerte. 1834 kam es jedoch zu einer Versöhnung zwischen Rocafuerte und Flores. Im Ergebnis dessen teilten sich beide die Macht und wechselten sich im Präsidentenamt ab.<br>
Rocafuerte modernisierte das Land: er schloss alle Kl&ouml;ster, gr&uuml;ndete Schulen, f&ouml;rderte die Ausbildung der Frauen, richtete in den Universit&auml;ten Lehrst&uuml;hle f&uuml;r Medizin, Philosophie und Rechtswissenschaften ein, gr&uuml;ndete ein Nationalmuseum, eine landwirtschaftliche Hochschule und eine Seefahrtshochschule, organsierte den Druck von Lehrb&uuml;chern, f&ouml;rderte die Einwanderung von nicht-katholischen Einwanderern.<br>
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Rocafuerte modernisierte das Land: er schloss alle Klöster, gründete Schulen, förderte die Ausbildung der Frauen, richtete in den Universitäten Lehrstühle für Medizin, Philosophie und Rechtswissenschaften ein, gründete ein Nationalmuseum, eine landwirtschaftliche Hochschule und eine Seefahrtshochschule, organsierte den Druck von Lehrbüchern, förderte die Einwanderung von nicht-katholischen Einwanderern.<br>
1838, nach seiner Pr&auml;sidentschaft, musste Rocafuerte aufgrund massiver Anfeindungen der reformunwilligen konservativen Kr&auml;fte das Land verlassen und ging ins peruanische Lima.<br>
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1838, nach seiner Präsidentschaft, musste Rocafuerte aufgrund massiver Anfeindungen der reformunwilligen konservativen Kräfte das Land verlassen und ging ins peruanische Lima.<br>
 
Dort ist er 1847 gestorben.
 
Dort ist er 1847 gestorben.
  

Version vom 22. Juli 2008, 13:11 Uhr

Biographie von Vicente Rocafuerte

Bio vicente rocafuerte.jpg

Vicente Rocafuerte wurde 1783 in Guayaquil geboren. Er trat in spanische Dienste ein und kam als peruanischer Delegierter unter anderem nach Spanien, wo er dem spanischen König bei einem Treffen den Handkuss verweigerte. Daraufhin wurde er des Landes verwiesen, schloss Freundschaft mit Simón Bolívar und reiste in die USA und nach Mexico, wo er das Mexicanische Kaiserreich unter Kaiser Iturbide bekämpfte, ging als Diplomat nach Großbritannien, Dänemark, Hannover, den Niederlanden, Preußen und Frankreich.
Während des Auseinanderfalls Kolumbiens in die Teilstaaten Kolumbien, Venezuela und Ecuador kehrte Rocafuerte nach Ecuador zurück. In Ecuador herrschte Anarchie. Präsident des Landes war der dreimal wiedergewählte venezolanische General Juan José Flores, ein Mestize. Gegen ihn rebellierte ein weißer venezolanischer General, Luis Urdaneta. Ein kolumbianischer General, Juan Otamendi, machte dem Chaos ein Ende und ließ kurzerhand 300 Aufständische erschießen.
Präsident Flores gehörte zu den sogenannten "Venezolanern", einer Gruppe von Aristokraten und Grundbesitzer aus den Bergen. Ihre Opposition waren die Leute aus den Küstengebieten unter Führung von Rocafuerte. 1834 kam es jedoch zu einer Versöhnung zwischen Rocafuerte und Flores. Im Ergebnis dessen teilten sich beide die Macht und wechselten sich im Präsidentenamt ab.
Rocafuerte modernisierte das Land: er schloss alle Klöster, gründete Schulen, förderte die Ausbildung der Frauen, richtete in den Universitäten Lehrstühle für Medizin, Philosophie und Rechtswissenschaften ein, gründete ein Nationalmuseum, eine landwirtschaftliche Hochschule und eine Seefahrtshochschule, organsierte den Druck von Lehrbüchern, förderte die Einwanderung von nicht-katholischen Einwanderern.
1838, nach seiner Präsidentschaft, musste Rocafuerte aufgrund massiver Anfeindungen der reformunwilligen konservativen Kräfte das Land verlassen und ging ins peruanische Lima.
Dort ist er 1847 gestorben.


Ecuador: P-127b, 10.000 Sucres

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