Mustafa Kemal Atatürk: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Jahre 1899 ging er nach Istanbul und trat in die Milit&auml;rschule ein. 1905 schloss er die Milit&auml;rakademie ab und wurde zur f&uuml;nften Armee nach Damaskus geschickt. Dort gr&uuml;ndete er einen Verein, der sich &#34;Vaterland und Freiheit&#34; nannte und fortschrittliche Ziele anstrebte. 1907 wurde er zur 3. Armee nach Monast&#305;r versetzt. Dort schloss er den Verein &#34;Vaterland und Freiheit&#34; mit der bereits etablierten Vereinigung &#34;Einheit und Fortschritt&#34; zusammen.<br>
 
Im Jahre 1899 ging er nach Istanbul und trat in die Milit&auml;rschule ein. 1905 schloss er die Milit&auml;rakademie ab und wurde zur f&uuml;nften Armee nach Damaskus geschickt. Dort gr&uuml;ndete er einen Verein, der sich &#34;Vaterland und Freiheit&#34; nannte und fortschrittliche Ziele anstrebte. 1907 wurde er zur 3. Armee nach Monast&#305;r versetzt. Dort schloss er den Verein &#34;Vaterland und Freiheit&#34; mit der bereits etablierten Vereinigung &#34;Einheit und Fortschritt&#34; zusammen.<br>
 
Am 13.04.1909, nach den Vorf&auml;llen vom 31.03. kam er in Istanbul als Personalchef der &#34;Operations-Armee&#34;, der er selbst diesen Namen gab, an. Die von der Armeekommandantur an das Volk von Istanbul herausgegebenen Proklamation war von Mustafa Kemal verfasst. 1911, nachdem die Italiener milit&auml;rische Landungen in Tripolis unternommen hatten, ging er dorthin, um einen Guerillakrieg zu f&uuml;hren.<br>
 
Am 13.04.1909, nach den Vorf&auml;llen vom 31.03. kam er in Istanbul als Personalchef der &#34;Operations-Armee&#34;, der er selbst diesen Namen gab, an. Die von der Armeekommandantur an das Volk von Istanbul herausgegebenen Proklamation war von Mustafa Kemal verfasst. 1911, nachdem die Italiener milit&auml;rische Landungen in Tripolis unternommen hatten, ging er dorthin, um einen Guerillakrieg zu f&uuml;hren.<br>
Dann, 1912, als der Balkankrieg begann, kam er &uuml;ber Rum&auml;nien nach Istanbul. Er leistete wichtige Dienste bei der R&uuml;ckeroberung von Dimetoka (Dhidhimotikhon) und Edirne. Der 1. Weltkrieg brach aus, w&auml;hrend er Milit&auml;rattach&eacute; in Sofia war. 1915 errang er grosse Erfolge in &#199;anakkale und Anafartalar. Gegen Ende des Jahres 1917 begleitete er den Kronprinzen Vahdettin Efendi bei einer Reise nach Deutschland. Am 31.10.1918 wurde er zum Kommandeur der &#34;Blitz-Armeen-Gruppe&#34; ernannt. Er sah die Einfahrt der feindlichen Flotte nach Istanbul. Nach Abschluss seiner Vorbereitungen und ohne seine wirklichen Absichten irgend jemandem ausser einigen engen Freunden zu verraten, ging er am 19.05.1919 als Milit&auml;rinspekteur nach Samsun. Er schickte ein Telegramm an den Grosswesir Damat Ferit Pa&#351;a, um gegen dessen Preisgabe der Freiheit der T&uuml;rkei zu protestieren.<br>
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Dann, 1912, als der Balkankrieg begann, kam er &uuml;ber Rum&auml;nien nach Istanbul. Er leistete wichtige Dienste bei der R&uuml;ckeroberung von Dimetoka (Dhidhimotikhon) und Edirne. Der 1. Weltkrieg brach aus, w&auml;hrend er Milit&auml;rattach&eacute; in Sofia war. 1915 errang er große Erfolge in &#199;anakkale und Anafartalar. Gegen Ende des Jahres 1917 begleitete er den Kronprinzen Vahdettin Efendi bei einer Reise nach Deutschland. Am 31.10.1918 wurde er zum Kommandeur der &#34;Blitz-Armeen-Gruppe&#34; ernannt. Er sah die Einfahrt der feindlichen Flotte nach Istanbul. Nach Abschluss seiner Vorbereitungen und ohne seine wirklichen Absichten irgend jemandem außer einigen engen Freunden zu verraten, ging er am 19.05.1919 als Milit&auml;rinspekteur nach Samsun. Er schickte ein Telegramm an den Großwesir Damat Ferit Pa&#351;a, um gegen dessen Preisgabe der Freiheit der T&uuml;rkei zu protestieren.<br>
 
Am 22.06.1919 in seiner Proklamation an die gesamte Nation erkl&auml;rte er, es sei notwendig, dass die ganze Nation zur Bek&auml;mpfung des Feindes zusammenarbeite, um Freiheit und Unabh&auml;ngigkeit zu erlangen. Vor dem Kongress von Erzurum (23.07 - 07.08.1919) verzichtete er auf alle seine offiziellen Titel und Dienstgrade. Von dem Kongress in Sivas am 04.09.1919 wurde er zum Vorsitzenden der &#34;Repr&auml;sentantenversammlung&#34; gew&auml;hlt.<br>
 
Am 22.06.1919 in seiner Proklamation an die gesamte Nation erkl&auml;rte er, es sei notwendig, dass die ganze Nation zur Bek&auml;mpfung des Feindes zusammenarbeite, um Freiheit und Unabh&auml;ngigkeit zu erlangen. Vor dem Kongress von Erzurum (23.07 - 07.08.1919) verzichtete er auf alle seine offiziellen Titel und Dienstgrade. Von dem Kongress in Sivas am 04.09.1919 wurde er zum Vorsitzenden der &#34;Repr&auml;sentantenversammlung&#34; gew&auml;hlt.<br>
Am 23.04.1920 versammelte sich die "Grosse Nationalversammlung&#34; in Ankara. Er wurde zum Vorsitzenden des Exekutivrates gew&auml;hlt. Er erkl&auml;rte der ganzen Welt, dass die T&uuml;rkei das Abkommen von S&egrave;vres nicht anerkenne, welches vorsah, das Territorium der T&uuml;rkei aufzuspalten und unter den alliierten L&auml;ndern zu verteilen. Er rief den Unabh&auml;ngigkeitskrieg aus. In der ersten und der zweiten Schlacht bei In&ouml;n&uuml; wurden die Griechen zum R&uuml;ckzug gezwungen. An den Ufern des Flusses Sakarya f&uuml;gte der leitende Kommandant Mustafa Kemal Pa&#351;a dem Feind schwere Verluste zu. Die T&uuml;rkische Grosse Nationalversammlung verlieh Mustafa Kemal den Rang eines Marschalls und den Beinamen &#34;Gazi&#34; (Kriegsheld). Nach dem &#34;Grossen Angriff&#34;, den er am 26.08.1922 begann, und als Folge des Sieges bei der &#34;Schlacht des Oberkommandierenden&#34; am 30.08.1922 war der Feind vollst&auml;ndig &uuml;berw&auml;ltigt und gezwungen zu fliehen. Bei der Beendigung der Verfolgung, die bis zum 09.09. dauerte, zwang die t&uuml;rkische Armee den Feind in das &auml;g&auml;ische Meer in Izmir. Am 11.10.1922 wurde der Waffenstillstand von Mudanya unterzeichnet. Am 01.11.1922 wurde das Sultanat abgeschafft.<br>
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Am 23.04.1920 versammelte sich die "Große Nationalversammlung&#34; in Ankara. Er wurde zum Vorsitzenden des Exekutivrates gew&auml;hlt. Er erkl&auml;rte der ganzen Welt, dass die T&uuml;rkei das Abkommen von S&egrave;vres nicht anerkenne, welches vorsah, das Territorium der T&uuml;rkei aufzuspalten und unter den alliierten L&auml;ndern zu verteilen. Er rief den Unabh&auml;ngigkeitskrieg aus. In der ersten und der zweiten Schlacht bei In&ouml;n&uuml; wurden die Griechen zum R&uuml;ckzug gezwungen. An den Ufern des Flusses Sakarya f&uuml;gte der leitende Kommandant Mustafa Kemal Pa&#351;a dem Feind schwere Verluste zu. Die T&uuml;rkische Große Nationalversammlung verlieh Mustafa Kemal den Rang eines Marschalls und den Beinamen &#34;Gazi&#34; (Kriegsheld). Nach dem &#34;Großen Angriff&#34;, den er am 26.08.1922 begann, und als Folge des Sieges bei der &#34;Schlacht des Oberkommandierenden&#34; am 30.08.1922 war der Feind vollst&auml;ndig &uuml;berw&auml;ltigt und gezwungen zu fliehen. Bei der Beendigung der Verfolgung, die bis zum 09.09. dauerte, zwang die t&uuml;rkische Armee den Feind in das &auml;g&auml;ische Meer in Izmir. Am 11.10.1922 wurde der Waffenstillstand von Mudanya unterzeichnet. Am 01.11.1922 wurde das Sultanat abgeschafft.<br>
 
Am 24.07.1923 wurde der Vertrag von Lausanne unterzeichnet. Die t&uuml;rkische Nation hatte damit den Frieden und die Unabh&auml;ngigkeit errungen. Am 29.10.1923 wurde die Republik ausgerufen und Mustafa Kemal zum 1. Ministerpr&auml;sident gew&auml;hlt.<br>
 
Am 24.07.1923 wurde der Vertrag von Lausanne unterzeichnet. Die t&uuml;rkische Nation hatte damit den Frieden und die Unabh&auml;ngigkeit errungen. Am 29.10.1923 wurde die Republik ausgerufen und Mustafa Kemal zum 1. Ministerpr&auml;sident gew&auml;hlt.<br>
 
Atat&uuml;rk war nicht nur als Soldat erfolgreich. Auch als Staatsmann war er weitsichtiger als andere Politiker. Das Kalifat (die religi&ouml;se F&uuml;hrerschaft des osmanischen Sultane) wurde am 03.03.1924 abgeschafft. Die Religion und die Staatsgesch&auml;fte wurden voneinander getrennt.<br>  
 
Atat&uuml;rk war nicht nur als Soldat erfolgreich. Auch als Staatsmann war er weitsichtiger als andere Politiker. Das Kalifat (die religi&ouml;se F&uuml;hrerschaft des osmanischen Sultane) wurde am 03.03.1924 abgeschafft. Die Religion und die Staatsgesch&auml;fte wurden voneinander getrennt.<br>  
Am 17.02.1926 wurde das Zivilrecht eingef&uuml;hrt. Atat&uuml;rk trug am 24.08.1925 in Kastamonu einen westlichen Hut anstelle der osmanischen Kopfbedeckung. Am 25.11.1925 wurde das Hutgesetz erlassen. Die Uhrzeit, der Kalender und die Masse wurden den international geltenden angeglichen. 1924 wurden entsprechend dem neuen Gesetz der &#34;Vereinheitlichung der Schulbildung&#34; die Religionsschulen geschlossen. 1928 wurde das arabische Alphabet abgeschafft und an seiner Stelle das lateinische eingef&uuml;hrt. Um Sprach- und geschichtliche Studien durchf&uuml;hren zu k&ouml;nnen, wurden 1931 respektive 1932 der &#34;T&uuml;rkische Historische Verband&#34; und der &#34;Sprachverband&#34; gegr&uuml;ndet. Nach der Erlassung eines Gesetzes, das den Frauen ihre Rechte zusicherte wurde am 21.06.1934 das &#34;Familiennamen-Gesetz&#34; verabschiedet. Die &#34;der Zehnte oder Steuer auf die Ernteertr&auml;ge&#34; genannte Steuer wurde abgeschafft, wodurch die Bauern und Landarbeiter von einer grossen B&uuml;rde befreit wurden. Den Dorfbewohnern wurden Fonds, Saatgut und landwirtschaftliche Ger&auml;te zur Verf&uuml;gung gestellt. &#34;Landwirtschaftliche Kredit-Kooperativen&#34; wurden gegr&uuml;ndet. Die industrielle Revolution wurde mit dem &#34;Gesetz zur F&ouml;rderung der Industrie&#34; gestartet. Berufsschulen wurden an vielen Orten er&ouml;ffnet. Neben anderen staatlichen Organisationen wurden die &#34;Etibank&#34; und die &#34;S&uuml;merbank&#34; gegr&uuml;ndet, um die Bodensch&auml;tze abzubauen und um Textilien und Schuhe zu produzieren. Die Grosse T&uuml;rkische Nationalversammlung erliess am 24.11.1934 ein Gesetz, um dem Pr&auml;sidenten Gazi Mustafa Kemal Pa&#351;a den Nachnamen &#34;Atat&uuml;rk&#34; (= Vater der T&uuml;rken) zu verleihen.<br>
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Am 17.02.1926 wurde das Zivilrecht eingef&uuml;hrt. Atat&uuml;rk trug am 24.08.1925 in Kastamonu einen westlichen Hut anstelle der osmanischen Kopfbedeckung. Am 25.11.1925 wurde das Hutgesetz erlassen. Die Uhrzeit, der Kalender und die Masse wurden den international geltenden angeglichen. 1924 wurden entsprechend dem neuen Gesetz der &#34;Vereinheitlichung der Schulbildung&#34; die Religionsschulen geschlossen. 1928 wurde das arabische Alphabet abgeschafft und an seiner Stelle das lateinische eingef&uuml;hrt. Um Sprach- und geschichtliche Studien durchf&uuml;hren zu k&ouml;nnen, wurden 1931 respektive 1932 der &#34;T&uuml;rkische Historische Verband&#34; und der &#34;Sprachverband&#34; gegr&uuml;ndet. Nach der Erlassung eines Gesetzes, das den Frauen ihre Rechte zusicherte wurde am 21.06.1934 das &#34;Familiennamen-Gesetz&#34; verabschiedet. Die &#34;der Zehnte oder Steuer auf die Ernteertr&auml;ge&#34; genannte Steuer wurde abgeschafft, wodurch die Bauern und Landarbeiter von einer großen B&uuml;rde befreit wurden. Den Dorfbewohnern wurden Fonds, Saatgut und landwirtschaftliche Ger&auml;te zur Verf&uuml;gung gestellt. &#34;Landwirtschaftliche Kredit-Kooperativen&#34; wurden gegr&uuml;ndet. Die industrielle Revolution wurde mit dem &#34;Gesetz zur F&ouml;rderung der Industrie&#34; gestartet. Berufsschulen wurden an vielen Orten er&ouml;ffnet. Neben anderen staatlichen Organisationen wurden die &#34;Etibank&#34; und die &#34;S&uuml;merbank&#34; gegr&uuml;ndet, um die Bodensch&auml;tze abzubauen und um Textilien und Schuhe zu produzieren. Die Große T&uuml;rkische Nationalversammlung erließ am 24.11.1934 ein Gesetz, um dem Pr&auml;sidenten Gazi Mustafa Kemal Pa&#351;a den Nachnamen &#34;Atat&uuml;rk&#34; (= Vater der T&uuml;rken) zu verleihen.<br>
 
Obwohl er krank war, k&uuml;mmerte er sich weiter um die Angelegenheiten des Landes.<br>
 
Obwohl er krank war, k&uuml;mmerte er sich weiter um die Angelegenheiten des Landes.<br>
 
Gazi Mustafa Kemal Pa&#351;a Atat&uuml;rk ist am 10.11.1938 um 9.05 Uhr gestorben. Am 19.11.1938 wurde sein Sarg mit dem Kriegsschiff &#34;Yavuz&#34; von &#34;Sarayburnu&#34; (Seraglio Point) nach Izmit und von dort mit dem Zug nach Ankara gebracht. Seine sterbliche H&uuml;lle wurde in einem Marmorsarg im Ethnografischen Museum aufgestellt. Sp&auml;ter, am 10.11.1953, wurde er von dort in einer ergreifenden Zeremonie zum &#34;An&#305;tkabir&#34; (Mausoleum), an die St&auml;tte seiner ewigen Ruhe, &uuml;berf&uuml;hrt.<br>
 
Gazi Mustafa Kemal Pa&#351;a Atat&uuml;rk ist am 10.11.1938 um 9.05 Uhr gestorben. Am 19.11.1938 wurde sein Sarg mit dem Kriegsschiff &#34;Yavuz&#34; von &#34;Sarayburnu&#34; (Seraglio Point) nach Izmit und von dort mit dem Zug nach Ankara gebracht. Seine sterbliche H&uuml;lle wurde in einem Marmorsarg im Ethnografischen Museum aufgestellt. Sp&auml;ter, am 10.11.1953, wurde er von dort in einer ergreifenden Zeremonie zum &#34;An&#305;tkabir&#34; (Mausoleum), an die St&auml;tte seiner ewigen Ruhe, &uuml;berf&uuml;hrt.<br>

Version vom 21. Mai 2008, 10:51 Uhr

Biografie von Mustafa Kemal Atatürk

Mustafa Kemal Atatürk

Mustafa Kemal wurde am 19.05.1881 in Thessaloniki, im heutigen Griechenland, geboren. Seine Grundschulzeit verbrachte er in Thessaloniki, in der neu eröffneten Şemsi Efendi-Schule, seine Mittelschulzeit in der Militär Mittelschule und besuchte später die Monastır-Militärhochschule.
Im Jahre 1899 ging er nach Istanbul und trat in die Militärschule ein. 1905 schloss er die Militärakademie ab und wurde zur fünften Armee nach Damaskus geschickt. Dort gründete er einen Verein, der sich "Vaterland und Freiheit" nannte und fortschrittliche Ziele anstrebte. 1907 wurde er zur 3. Armee nach Monastır versetzt. Dort schloss er den Verein "Vaterland und Freiheit" mit der bereits etablierten Vereinigung "Einheit und Fortschritt" zusammen.
Am 13.04.1909, nach den Vorfällen vom 31.03. kam er in Istanbul als Personalchef der "Operations-Armee", der er selbst diesen Namen gab, an. Die von der Armeekommandantur an das Volk von Istanbul herausgegebenen Proklamation war von Mustafa Kemal verfasst. 1911, nachdem die Italiener militärische Landungen in Tripolis unternommen hatten, ging er dorthin, um einen Guerillakrieg zu führen.
Dann, 1912, als der Balkankrieg begann, kam er über Rumänien nach Istanbul. Er leistete wichtige Dienste bei der Rückeroberung von Dimetoka (Dhidhimotikhon) und Edirne. Der 1. Weltkrieg brach aus, während er Militärattaché in Sofia war. 1915 errang er große Erfolge in Çanakkale und Anafartalar. Gegen Ende des Jahres 1917 begleitete er den Kronprinzen Vahdettin Efendi bei einer Reise nach Deutschland. Am 31.10.1918 wurde er zum Kommandeur der "Blitz-Armeen-Gruppe" ernannt. Er sah die Einfahrt der feindlichen Flotte nach Istanbul. Nach Abschluss seiner Vorbereitungen und ohne seine wirklichen Absichten irgend jemandem außer einigen engen Freunden zu verraten, ging er am 19.05.1919 als Militärinspekteur nach Samsun. Er schickte ein Telegramm an den Großwesir Damat Ferit Paşa, um gegen dessen Preisgabe der Freiheit der Türkei zu protestieren.
Am 22.06.1919 in seiner Proklamation an die gesamte Nation erklärte er, es sei notwendig, dass die ganze Nation zur Bekämpfung des Feindes zusammenarbeite, um Freiheit und Unabhängigkeit zu erlangen. Vor dem Kongress von Erzurum (23.07 - 07.08.1919) verzichtete er auf alle seine offiziellen Titel und Dienstgrade. Von dem Kongress in Sivas am 04.09.1919 wurde er zum Vorsitzenden der "Repräsentantenversammlung" gewählt.
Am 23.04.1920 versammelte sich die "Große Nationalversammlung" in Ankara. Er wurde zum Vorsitzenden des Exekutivrates gewählt. Er erklärte der ganzen Welt, dass die Türkei das Abkommen von Sèvres nicht anerkenne, welches vorsah, das Territorium der Türkei aufzuspalten und unter den alliierten Ländern zu verteilen. Er rief den Unabhängigkeitskrieg aus. In der ersten und der zweiten Schlacht bei Inönü wurden die Griechen zum Rückzug gezwungen. An den Ufern des Flusses Sakarya fügte der leitende Kommandant Mustafa Kemal Paşa dem Feind schwere Verluste zu. Die Türkische Große Nationalversammlung verlieh Mustafa Kemal den Rang eines Marschalls und den Beinamen "Gazi" (Kriegsheld). Nach dem "Großen Angriff", den er am 26.08.1922 begann, und als Folge des Sieges bei der "Schlacht des Oberkommandierenden" am 30.08.1922 war der Feind vollständig überwältigt und gezwungen zu fliehen. Bei der Beendigung der Verfolgung, die bis zum 09.09. dauerte, zwang die türkische Armee den Feind in das ägäische Meer in Izmir. Am 11.10.1922 wurde der Waffenstillstand von Mudanya unterzeichnet. Am 01.11.1922 wurde das Sultanat abgeschafft.
Am 24.07.1923 wurde der Vertrag von Lausanne unterzeichnet. Die türkische Nation hatte damit den Frieden und die Unabhängigkeit errungen. Am 29.10.1923 wurde die Republik ausgerufen und Mustafa Kemal zum 1. Ministerpräsident gewählt.
Atatürk war nicht nur als Soldat erfolgreich. Auch als Staatsmann war er weitsichtiger als andere Politiker. Das Kalifat (die religiöse Führerschaft des osmanischen Sultane) wurde am 03.03.1924 abgeschafft. Die Religion und die Staatsgeschäfte wurden voneinander getrennt.
Am 17.02.1926 wurde das Zivilrecht eingeführt. Atatürk trug am 24.08.1925 in Kastamonu einen westlichen Hut anstelle der osmanischen Kopfbedeckung. Am 25.11.1925 wurde das Hutgesetz erlassen. Die Uhrzeit, der Kalender und die Masse wurden den international geltenden angeglichen. 1924 wurden entsprechend dem neuen Gesetz der "Vereinheitlichung der Schulbildung" die Religionsschulen geschlossen. 1928 wurde das arabische Alphabet abgeschafft und an seiner Stelle das lateinische eingeführt. Um Sprach- und geschichtliche Studien durchführen zu können, wurden 1931 respektive 1932 der "Türkische Historische Verband" und der "Sprachverband" gegründet. Nach der Erlassung eines Gesetzes, das den Frauen ihre Rechte zusicherte wurde am 21.06.1934 das "Familiennamen-Gesetz" verabschiedet. Die "der Zehnte oder Steuer auf die Ernteerträge" genannte Steuer wurde abgeschafft, wodurch die Bauern und Landarbeiter von einer großen Bürde befreit wurden. Den Dorfbewohnern wurden Fonds, Saatgut und landwirtschaftliche Geräte zur Verfügung gestellt. "Landwirtschaftliche Kredit-Kooperativen" wurden gegründet. Die industrielle Revolution wurde mit dem "Gesetz zur Förderung der Industrie" gestartet. Berufsschulen wurden an vielen Orten eröffnet. Neben anderen staatlichen Organisationen wurden die "Etibank" und die "Sümerbank" gegründet, um die Bodenschätze abzubauen und um Textilien und Schuhe zu produzieren. Die Große Türkische Nationalversammlung erließ am 24.11.1934 ein Gesetz, um dem Präsidenten Gazi Mustafa Kemal Paşa den Nachnamen "Atatürk" (= Vater der Türken) zu verleihen.
Obwohl er krank war, kümmerte er sich weiter um die Angelegenheiten des Landes.
Gazi Mustafa Kemal Paşa Atatürk ist am 10.11.1938 um 9.05 Uhr gestorben. Am 19.11.1938 wurde sein Sarg mit dem Kriegsschiff "Yavuz" von "Sarayburnu" (Seraglio Point) nach Izmit und von dort mit dem Zug nach Ankara gebracht. Seine sterbliche Hülle wurde in einem Marmorsarg im Ethnografischen Museum aufgestellt. Später, am 10.11.1953, wurde er von dort in einer ergreifenden Zeremonie zum "Anıtkabir" (Mausoleum), an die Stätte seiner ewigen Ruhe, überführt.


Türkei: P-194b, 100 Türk Lirasi

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