Leobschütz: Stadtgeschichte: Unterschied zwischen den Versionen

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weitgehend pleite und zerstört war. Das ging so weit, dass die Steuern drastisch gesenkt wurden, damit die Bürger nicht verhungern mussten.<br>
 
weitgehend pleite und zerstört war. Das ging so weit, dass die Steuern drastisch gesenkt wurden, damit die Bürger nicht verhungern mussten.<br>

Version vom 21. Mai 2008, 10:57 Uhr

Stadtgeschichte

2042 leo-25-1921-rs uperid 49.jpg

Leobschütz muss schon vor dem Jahre 1000 Stadtrechte besessen haben Dies ergibt unzweifelhaft die Urkunde König Otakars von Böhmen, betreffend die Schenkung des Stadtforstes vom 07.04.1265.
Wahrscheinlich ist Leobschütz durch Slawen begründet worden und gehörte ursprünglich zu Mähren. Die Slawen wurden jedoch durch den großen Brand von 1225 (der 160 Häuser vernichtete) und durch die mongolischen Horden, welche 1241 die schon wüst liegende Stadt noch mehr zerstörten, vertrieben und durch deutsche Einwanderer ersetzt, so dass der Ort im 13. Jahrhundert fast vollständig deutsch war.
Im Jahre 1433 überfiel Herzog Boleslav von Oppeln die Stadt, plünderte sie aus und beraubte sie der Kirchenschätze und des großen Glockengeläuts. Herzog Wenzeslaus II, der anschließend (von 1433 - 1452) Herr über Leobschütz war, regierte eine Stadt, die weitgehend pleite und zerstört war. Das ging so weit, dass die Steuern drastisch gesenkt wurden, damit die Bürger nicht verhungern mussten.
Die Heimatgeschichte von Leobschütz berichtet über den Vorfall, dass sich die männlichen Einwohner von Leobschütz im Krieg befanden und ein erneuter Angriff des Herzogs von Oppeln stattfand. Die Frauen hätten die polnischen Angreifer in die Flucht geschlagen. Belegen lässt sich diese Geschichte freilich nicht. Die auf dem Schein abgebildete Situation 1438 ist wohl eher Wunschdenken gewesen (dass es sogar Frauen fertigbringen die Polen und Tschechen zu besiegen).
Da seit 1433 Leobschütz so gut wie restlos ausgeplündert war, ist es unwahrscheinlich, das der Herzog von Oppeln die Stadt nochmals heimgesucht hätte. Ebensowenig ist klar, in welchem Krieg die Männer gewesen sein sollen.


2300 leo-10-1921-rs uperid 49.jpg

Links über dem Wappenengel der Text Erste urkundl. Erwähnung 1107 Glubcice. Seit Ende 12. Jahrhunderts Stadt mit deutschem Recht. Seit 1265 Hlubschicz. 1270 Lübschütz, seit 1559 Leobschütz.
Rechts Angaben über die Stadt: Gegenwärtig über 13000 Einwohner, mit schönen Promenaden an der Zinna gelegen. Eisenbahnknotenpunkt, Postdirektion, Gymnasium, Lyceum, Lehrerseminar, Präparandie, höhere Mädchenschule, Landwirtschaftl. Winterschule, Kaufm. und gewerbl. Fortbildungsschule, 4. kath., 1 evgl. Kirche und 1 Synagoge. Ein 1448 gegr. Franziskanerkloster. Landratsamt, Amtsgericht, Finanzamt, Zollamt. Alte Garnisonsstadt. Altertumsmuseum mit wertvollen Urkunden usw. Städt. Gas- und Wasserwerk. Kanalisation. Hochstehende Textilindustrie. Kreisstadt eines landwirtschaftl. hochstehenden Kreises mit recht fruchtbarem Acker- und Gartenland. Neben vielen anderen schönen Ausflugsorten der geg. 4 Km. von der Stadt entferntliegende, 1265 von König Ottokar II. der Stadt geschenkte 4000 Morgen große, herrliche Leobschützer Stadtforst, bequem zu Fuß und auch mit der Eisenbahn erreichbar, mit verschiedenen Erholungsstätten. Bodenreformerische Stadt mit großen Kämmereigütern und ausgedehntem eigenen Bauland. Weitere Auskünfte erteilt der Magistrat.
Unten im Rahmen ein bekanntes Zitat von Goethe.