Justo Rufino Barrios

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Biographie von Justo Rufino Barrios

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General Justo Rufino Barrios Auyón war ein Militär und Politiker in Guatemala.
Er wurde als Sohn eines Großgrundbesitzers in San Lorenzo im Departement San Marcos am 19.07.1835 geboren. Nach seiner Schulbildung in Quetzaltenango und Guatemala-Stadt studierte er Jura an der Universidad San Carlos de Guatemala. Ab 1862 arbeitete er in San Marcos als Notar.
Ab etwa 1867 begann er auf Seiten der Liberalen politisch tätig zu werden und die konservative Regierung offen zu kritisieren und zu bekämpfen. Er bildete eine bewaffnete Guerillatruppe mit der er sich 1869 der Armee des Feldmarschalls Serapio Cruz anschloß, der gleichfalls bereits seit mehreren Jahren gegen Regierung kämpfte. Als Cruz 1870 hingerichtet wurde und die Truppen sich zerstreuten, floh Barrios nach Mexiko. In Chiapas bildete er mit Miguel Garcia Granados und mit der Unterstützung von Benito Juárez eine neue Armee. 1871 marschierten die Truppen nach Guatemala ein und errangen unter dem geschickten Kommando von Barrios mehrere Siege über die Regierungstruppen. Am 30.06.1871 nahm man Guatemala-Stadt ein und vertrieb Präsident Cerna ins Exil.
Nachdem zunächst Miguel Garcia Granados für eine Übergangszeit von 2 Jahren zum Präsidenten bestimmt wurde, gewann Barrios 1873 für die Liberalen die Wahlen. Als Präsident führte er radikale liberale Reformen durch. Diese wandten sich in erster Linie gegen den Einfluss der katholischen Kirche. Er verwies sämtliche kirchlichen Ordensgemeinschaften des Landes und verstaatlichte ihren Besitz. Außerdem schaffte er die kirchliche Gerichtsbarkeit ab und minderte den Einfluss der Kirche auf die Bildung durch Einführung öffentlicher Schulen.
1874 gründete er die Nationalbank (Banco Nacional de Guatemala) und 1879 die Nationalbibliothek. Zudem führte er die allgemeine Wehrpflicht ein und schuf eine landesweite nationale Armee. 1879 prägte er entscheidend die erste Verfassung Guatemalas, die 1880 in Kraft trat. Während seiner Amtszeit wurde aber auch erneut ein Arbeitszwang für Indianer eingeführt und ihr Gemeindeland aufgeteilt.
Trotz seines autoritären Regierungsstils wurde er 1879 erneut für 6 Jahre ins Amt gewählt und wandte sich nun seinem großen Ziel, der Wiederherstellung der zentralamerikanischen Konföderation zu. Nachdem seine Verhandlungen zu keinem Ergebnis führten, beschloß er Fakten zu schaffen. Mit dem Einverständnis von El Salvador und Honduras erklärte er mit Erlass vom 06.03.1885 die Zentralamerikanische Konföderation für wiederhergestellt und ernannte sich selbst zum Oberbefehlshaber des konföderierten Heeres. Der Präsident von El Salvador, Zaldívar, änderte jedoch einige Tage später seine Meinung, sprach sich gegen die Konföderation aus und ging militärisch gegen Guatemala vor. Am 02.04.1885 kam es bei Chalchuapa zu einer Schlacht, in der Barrios, der die guatemaltekischen Truppen selbst anführte, fiel. Mit ihm starb auch der Plan zur Wiederherstellung der Zentralamerikanischen Konföderation.
Trotzdem gilt die Regierungszeit von Barrios als eine Zeit des Aufschwungs und der Stabilität in der entscheidende Grundlagen des Staates Guatemala gelegt wurden.


Guatemala: P-81, 5 Quetzales, 1992

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