Jan Amos Komenský

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Biographie von Jan Amos Komenský

Bio jan amos komensky.jpg

Jan Amos Komenský (im Deutschen oft Johann Amos Comenius oder Komenius) war ein Philosoph, Theologe und Pädagoge.
Er wurde 28.03.1592 in Ostmähren geboren. Nachdem seine Eltern schon früh starben wurde er von Verwandten aufgezogen. Von 1608 - 1611 besuchte er das Gymnasium der evangelischen freikirchlichen Brüdergemeinde in Přerov, wo er auch den Beinamen Amos annahm. Ab 1611 studierte er Theologie an der calvinistischen Universität Herborn, ab 1613 dann an der Universität Heidelberg. Hier taucht 1627 in den Akten auch erstmals die lateinische Schreibweise seines Namens Comenius auf. Da ihm das Geld für eine Promotion in Heidelberg fehlte, kehrte er nach Mähren zurück und arbeitete 1614 -1617 als Rektor und Lehrer an der Brüderschule in Přerov. 1616 wurde er zum Priester der Brüdergemeinde geweiht. Während dieser Zeit heiratete er seine erste Frau. 1618 - 1621 war er Vorstand der Brüdergemeinde in Fulnek.
Als in der Schlacht am Weißen Berg (1620) die protestantischen böhmischen Stände der katholischen Liga unterlagen, setzte die Verfolgung aller nichtkatholischen Konfessionen ein. Komenský versteckte sich an verschiedenen Orte im mährischen Grenzgebiet. Seine Frau und seine 2 Töchter blieben in Fulnek und wurden 1622 Opfer einer Epidemie.
1624 heiratete er ein zweites Mal und musste 1628 nach vorübergehenden Aufenthalten in Görlitz, Berlin und den Niederlanden endgültig Mähren mit seiner Familie verlassen. Sie fanden mit tausenden anderen Vertriebenen im polnischen Lissa ein Exil, wo sie einen eigenen Stadtteil mit eigenem Bildungwesen aufbauten und Komenský für die nächsten Jahre als Lehrer am Gymnasium der Gemeinde ein dürftiges Auskommen fand.
Während dieser literarisch höchst produktiven Periode erwarb sich Komenský Ansehen bei den Philosophen und Intellektuellen in ganz Europa, bis hin nach Nordamerika. Er unternahm dann 1641 - 1642 eine Reise nach England und stellte dort seine Pansophie vor: eine religiös-philosophische Lehre für ein alles umfassendes Wissen, die eine Zusammenfassung aller Wissenschaften und ein weltweites Gelehrten- und Friedensreich anstrebte.
1642 ließ er sich im sich dann in dem von den Schweden kontrollierten Elbing nieder, wohin er auch seine Familie aus Lissa holte. Ab 1644 war er Professor des Elbinger Gymnasiums und unternahm mehrere Reisen nach Deutschland und Schweden. 1648 kehrte er nach Lissa zurück; im selben Jahr verstarb seine zweite Frau. Sie hinterließ ihm 3 Töchter und einen Sohn. Ebenfalls 1648 wurde er zum ersten Bischof der Brüdergemeinde ernannt, und 1649 ging er in seine dritte Ehe ein.
1650 fuhr er dann auf Einladung des in Siebenbürgen regierenden Fürsten Rákóczi nach Sárospatak. Hier war er mit der Reformierung der fürstlichen lateinischen Schule beauftragt. Nach dem Tod des Fürsten Rákóczi 1652 musste Komenský allerdings Siebenbürgen wieder verlassen und kehrte nach Lissa zurück, wo er bis zur Zerstörung der Stadt durch polnische Soldaten im Jahr 1656 blieb.
Danach lebte er bis zu seinem Tode in Amsterdam. Hier starb er auch am 15.11.1670.
In seinen Werken forderte Komenský eine allgemeine Reform des Schulwesens mit einer Schulpflicht für Jungen und Mädchen aller Stände mit einer einheitlichen Schulausbildung bis zum 12. Lebensjahr, danach sollten die praktisch Begabten eine Lehre, die anderen weitere Schulbildung auf der Lateinschule und später an der Universität absolvieren. Revolutionär ist seine Forderung nach Bildung sowohl für Jungen als auch für Mädchen sowie nach Anschaulichkeit und Strukturierheit des Unterrichts, Bezug des Unterrichts zum Alltag und vieles mehr. Viele Prinzipien sind auch heute noch ein Bestandteil des Bildungssystems.


Komenský ist auf der 20 Kronen - Note der Tschechoslowakei zu sehen, er sollte auf die 200 Kronen Note einer gemeinsamen Banknotenserie der CSFR, ehe 1993 die staatliche Trennung erfolgte.


Slowakei: P-15, 20 Korun, 1993, Porträt Komenský

Slowakei-P-0015-20Korun-Vs.jpg

Tschechische Republik: P-6a, 200 Korun, 1993, Porträt Komenský

Tschechei 6a vs.jpg