Gutschein: Lewes

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Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 11.September 2008

Eine ganz eigene Note

Von Wolfgang Koydl
Skurriles England:
Die Gemeinde Lewes druckt Geldscheine, die nur im Ort gelten. So will sie die lokale Wirtschaft unterstützen - und das Klima retten.


An Monopoly erinnern die lindgrünen Scheine ganz und gar nicht. Sie sehen aus wie richtiges Geld, und ästhetisch stellen sie wahrscheinlich die faden Euro-Noten in den Schatten. Sie sind auf echtem Banknotenpapier gedruckt - komplett mit Wasserzeichen und hitzeempfindlichen Fasern. Bezahlen kann man mit dem neuesten Geld der Welt nur in einer Kleinstadt südlich von London: Mit den Lewes Pounds will die gleichnamige Gemeinde in der Grafschaft East Sussex die lokale Wirtschaft ankurbeln.

Vorläufig bis August nächsten Jahres sollen zehntausend Ein-Pfund-Noten in Umlauf bleiben. Dann wollen die Organisatoren entscheiden, ob das Experiment auf Dauer festgesetzt werden soll. Lewes folgt dem Beispiel der Gemeinde Totnes in der Grafschaft Devon, die seit März vergangenen Jahres eigenes Geld druckt - offensichtlich mit Erfolg.

Es wäre nicht das erste Mal in der Geschichte des Ortes, dass sich Lewes mit seiner eigenen Währung ausgeklinkt hätte. Zwischen 1798 und 1896 druckte die örtliche Bank of Lewes ihr eigenes Geld. Generell war es bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keine Seltenheit, dass britische Gemeinden eine eigene, lokale Währung hatten. Großbritannien hat auch landesweit kein Problem mit einer Vielzahl von Pfundnoten: Schottland, Nordirland, die Isle of Man und die Kanalinseln drucken eigene Banknoten.



Webseite der Lewesausgaben

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