Deutsch Ostafrika: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Friedensausgaben 1905 - 1914 ===
 
=== Friedensausgaben 1905 - 1914 ===
  
Die Initiative für die Gründung deutscher Kolonien im überseeischen Raum kam von privaten Gesellschaften, die für ihre Handelsniederlassungen grössere territoriale Erwerbungen tätigten.  
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Die Initiative für die Gründung deutscher Kolonien im überseeischen Raum kam von privaten Gesellschaften, die für ihre Handelsniederlassungen größere territoriale Erwerbungen tätigten.  
 
In den Achtzigern [[Carl Peters|Dr. Carl Peters]] erwarb für seine Handelsgesellschaft auf eigene Faust etwa 140.000 km² im ostafrikanischen Hochland von Usagara.<br>
 
In den Achtzigern [[Carl Peters|Dr. Carl Peters]] erwarb für seine Handelsgesellschaft auf eigene Faust etwa 140.000 km² im ostafrikanischen Hochland von Usagara.<br>
 
Nach Berlin zurückgekehrt, stellte [[Carl Peters|Peters]] beim Reichskanzler [[Otto von Bismarck|Bismarck]] einen formellen Antrag auf Reichsschutz für seine Erwerbungen. [[Otto von Bismarck|Bismarck]] stellte daraufhin nach anfänglichem Zögern einen ''Kaiserlichen Schutzbrief'' aus. Damit war der Kern für die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika gelegt. In weiteren Expeditionen erweiterten [[Carl Peters|Peters]] und später die Brüder Denhardt das Gebiet beträchtlich.<br>
 
Nach Berlin zurückgekehrt, stellte [[Carl Peters|Peters]] beim Reichskanzler [[Otto von Bismarck|Bismarck]] einen formellen Antrag auf Reichsschutz für seine Erwerbungen. [[Otto von Bismarck|Bismarck]] stellte daraufhin nach anfänglichem Zögern einen ''Kaiserlichen Schutzbrief'' aus. Damit war der Kern für die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika gelegt. In weiteren Expeditionen erweiterten [[Carl Peters|Peters]] und später die Brüder Denhardt das Gebiet beträchtlich.<br>
1890 einigten sich das Deutsche Reich und Grossbritannien über ihre Kolonialinteressen, Sansibar und Uganda kamen zu Grossbritannien, währenddessen das Reich Helgoland bekam. Deutsch-Ostafrika war trotz dieser Abtretung noch 993.500 km² gross.<br>
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1890 einigten sich das Deutsche Reich und Großbritannien über ihre Kolonialinteressen, Sansibar und Uganda kamen zu Großbritannien, währenddessen das Reich Helgoland bekam. Deutsch-Ostafrika war trotz dieser Abtretung noch 993.500 km² groß.<br>
 
Auf Dauer erwies sich die DOAG politisch und finanziell zu schwach um die vielfältigen Verwaltungsaufgaben des Schutzgebietes zu übernehmen. Mit einem Vertrag vom 20.11.1890 trat die DOAG daher ihre Hoheitsrechte an das Deutsche Reich ab, dieses übernahm somit am 01.01.1891 die direkte Verwaltung des Schutzgebietes. Damit war Ostafrika offiziell zur Kolonie des Deutschen Reiches geworden.<br>
 
Auf Dauer erwies sich die DOAG politisch und finanziell zu schwach um die vielfältigen Verwaltungsaufgaben des Schutzgebietes zu übernehmen. Mit einem Vertrag vom 20.11.1890 trat die DOAG daher ihre Hoheitsrechte an das Deutsche Reich ab, dieses übernahm somit am 01.01.1891 die direkte Verwaltung des Schutzgebietes. Damit war Ostafrika offiziell zur Kolonie des Deutschen Reiches geworden.<br>
 
Die DOAG behielt jedoch weiterhin das lukrative Münzmonopol und machte die ostindische Rupie zur Grundlage der Währung in Deutsch-Ostafrika. Ausgegeben wurde eine Kupfermünze zu 1 Pesa sowie eine Serie Silberrupien zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien. Der Gegenwert dieser Münzen wurde nicht durch das Deutsche Reich garantiert, wodurch diese Miniwährung starken Kursschwankungen unterlag.<br>
 
Die DOAG behielt jedoch weiterhin das lukrative Münzmonopol und machte die ostindische Rupie zur Grundlage der Währung in Deutsch-Ostafrika. Ausgegeben wurde eine Kupfermünze zu 1 Pesa sowie eine Serie Silberrupien zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien. Der Gegenwert dieser Münzen wurde nicht durch das Deutsche Reich garantiert, wodurch diese Miniwährung starken Kursschwankungen unterlag.<br>
Erst 1903 ging, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der DOAG, das Münzrecht von der DOAG auf das Deutsche Reich über. Damit erhielt die Rupie einen festen Wechselkurs zur deutschen Goldmark. Im Zuge der Neuordnung des Münz- und Geldwesens in DOA behielt man aufgrund der weiten Verbreitung der Rupie diese als Währung bei. Dies geschah letztendlich auch auf Intervention der grossen Handelsgesellschaften die zusätzlich zu ihren Handelsgewinnen auch noch Wechselkurserlöse erzielten.<br>
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Erst 1903 ging, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der DOAG, das Münzrecht von der DOAG auf das Deutsche Reich über. Damit erhielt die Rupie einen festen Wechselkurs zur deutschen Goldmark. Im Zuge der Neuordnung des Münz- und Geldwesens in DOA behielt man aufgrund der weiten Verbreitung der Rupie diese als Währung bei. Dies geschah letztendlich auch auf Intervention der großen Handelsgesellschaften die zusätzlich zu ihren Handelsgewinnen auch noch Wechselkurserlöse erzielten.<br>
 
Am 15.01.1905 wurde die Deutsch-Ostafrikanische Bank gegründet und ihr das Recht der Banknotenausgabe bewilligt. Ein halbes Jahr später, am 23.06.1905, nahm die DOAB ihre Geschäftstätigkeit in Daressalam auf. Zunächst wurden Banknoten zu 5, 10, 50 und 100 Rupien mit Ausgabedatum 15.06.1905 (!) in Umlauf gebracht. Am 02.09.1912 folgte ihnen noch eine 500-Rupien-Note.<br>
 
Am 15.01.1905 wurde die Deutsch-Ostafrikanische Bank gegründet und ihr das Recht der Banknotenausgabe bewilligt. Ein halbes Jahr später, am 23.06.1905, nahm die DOAB ihre Geschäftstätigkeit in Daressalam auf. Zunächst wurden Banknoten zu 5, 10, 50 und 100 Rupien mit Ausgabedatum 15.06.1905 (!) in Umlauf gebracht. Am 02.09.1912 folgte ihnen noch eine 500-Rupien-Note.<br>
 
Alle Friedensausgaben wurden in Leipzig, bei Giesecke & Devrient, auf Spezialpapier gedruckt und anschließend in die Kolonie verbracht.<br>
 
Alle Friedensausgaben wurden in Leipzig, bei Giesecke & Devrient, auf Spezialpapier gedruckt und anschließend in die Kolonie verbracht.<br>
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Auffällig ist insbesondere die geringe Zahl an verausgabten 500-Rupien-Noten. Da jedoch auch diese mit Kontrollziffern bis in die 3700 bekannt sind, muss davon ausgegangen werden, dass noch weitere Scheine, dieser und wahrscheinlich auch der anderen Werte 1916 mit dem Blockadebrecher Marie in die Kolonie gelangten. Dr. Meinhardt spricht in diesem Zusammenhang von mehreren Millionen Rupien, die auf diesem Weg nach Deutsch-Ostafrika gelangten.<br>
 
Auffällig ist insbesondere die geringe Zahl an verausgabten 500-Rupien-Noten. Da jedoch auch diese mit Kontrollziffern bis in die 3700 bekannt sind, muss davon ausgegangen werden, dass noch weitere Scheine, dieser und wahrscheinlich auch der anderen Werte 1916 mit dem Blockadebrecher Marie in die Kolonie gelangten. Dr. Meinhardt spricht in diesem Zusammenhang von mehreren Millionen Rupien, die auf diesem Weg nach Deutsch-Ostafrika gelangten.<br>
Dies ist sicherlich nicht richtig. Die "nicht benötigten" Scheine waren bei der Banknotendruckerei Giesecke und Devrient in Leipzig gelagert und wurden in den 30er Jahren an den Deutschen Kollonialbund kostenlos abgegeben. Auf diese Weise gelangten große Mengen an bankfrischen Scheinen in Sammlerhand.
 
  
 
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Die deutsche Schutztruppe unter [[Paul von Lettow-Vorbeck]] gab ihren Widerstand erst 1918 - nach dem Eintreffen der Nachricht des Waffenstillstands im 1. Weltkrieg - auf.
 
Die deutsche Schutztruppe unter [[Paul von Lettow-Vorbeck]] gab ihren Widerstand erst 1918 - nach dem Eintreffen der Nachricht des Waffenstillstands im 1. Weltkrieg - auf.
Deutsch-Ostafrika wurde aufgeteilt und unter ein Mandat des Völkerbunds gestellt. Tanganijka (Tansania) wurde Grossbritannien unterstellt, Ruanda-Urundi (Rwanda bzw Burundi) fielen Belgien anheim.
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Deutsch-Ostafrika wurde aufgeteilt und unter ein Mandat des Völkerbunds gestellt. Tanganijka (Tansania) wurde Großbritannien unterstellt, Ruanda-Urundi (Rwanda bzw Burundi) fielen Belgien anheim.
  
 
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Aktuelle Version vom 9. März 2008, 23:50 Uhr

Deutsch-Ostafrika

Papiergeldausgaben der Deutsch-Ostafrikanischen Bank

Friedensausgaben 1905 - 1914

Die Initiative für die Gründung deutscher Kolonien im überseeischen Raum kam von privaten Gesellschaften, die für ihre Handelsniederlassungen größere territoriale Erwerbungen tätigten. In den Achtzigern Dr. Carl Peters erwarb für seine Handelsgesellschaft auf eigene Faust etwa 140.000 km² im ostafrikanischen Hochland von Usagara.
Nach Berlin zurückgekehrt, stellte Peters beim Reichskanzler Bismarck einen formellen Antrag auf Reichsschutz für seine Erwerbungen. Bismarck stellte daraufhin nach anfänglichem Zögern einen Kaiserlichen Schutzbrief aus. Damit war der Kern für die deutsche Kolonie Deutsch-Ostafrika gelegt. In weiteren Expeditionen erweiterten Peters und später die Brüder Denhardt das Gebiet beträchtlich.
1890 einigten sich das Deutsche Reich und Großbritannien über ihre Kolonialinteressen, Sansibar und Uganda kamen zu Großbritannien, währenddessen das Reich Helgoland bekam. Deutsch-Ostafrika war trotz dieser Abtretung noch 993.500 km² groß.
Auf Dauer erwies sich die DOAG politisch und finanziell zu schwach um die vielfältigen Verwaltungsaufgaben des Schutzgebietes zu übernehmen. Mit einem Vertrag vom 20.11.1890 trat die DOAG daher ihre Hoheitsrechte an das Deutsche Reich ab, dieses übernahm somit am 01.01.1891 die direkte Verwaltung des Schutzgebietes. Damit war Ostafrika offiziell zur Kolonie des Deutschen Reiches geworden.
Die DOAG behielt jedoch weiterhin das lukrative Münzmonopol und machte die ostindische Rupie zur Grundlage der Währung in Deutsch-Ostafrika. Ausgegeben wurde eine Kupfermünze zu 1 Pesa sowie eine Serie Silberrupien zu 1/4, 1/2, 1 und 2 Rupien. Der Gegenwert dieser Münzen wurde nicht durch das Deutsche Reich garantiert, wodurch diese Miniwährung starken Kursschwankungen unterlag.
Erst 1903 ging, aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten der DOAG, das Münzrecht von der DOAG auf das Deutsche Reich über. Damit erhielt die Rupie einen festen Wechselkurs zur deutschen Goldmark. Im Zuge der Neuordnung des Münz- und Geldwesens in DOA behielt man aufgrund der weiten Verbreitung der Rupie diese als Währung bei. Dies geschah letztendlich auch auf Intervention der großen Handelsgesellschaften die zusätzlich zu ihren Handelsgewinnen auch noch Wechselkurserlöse erzielten.
Am 15.01.1905 wurde die Deutsch-Ostafrikanische Bank gegründet und ihr das Recht der Banknotenausgabe bewilligt. Ein halbes Jahr später, am 23.06.1905, nahm die DOAB ihre Geschäftstätigkeit in Daressalam auf. Zunächst wurden Banknoten zu 5, 10, 50 und 100 Rupien mit Ausgabedatum 15.06.1905 (!) in Umlauf gebracht. Am 02.09.1912 folgte ihnen noch eine 500-Rupien-Note.
Alle Friedensausgaben wurden in Leipzig, bei Giesecke & Devrient, auf Spezialpapier gedruckt und anschließend in die Kolonie verbracht.
Nach Keller wurden bis zum Beginn des 1. Weltkrieges 3.350.640 Rupien in Umlauf gebracht. Das entsprach in etwa dem dreifachen des eingezahlten Grundkapitals der Bank. Diese Summe setzte sich wie folgt zusammen:

  • 5 Rupien: 53.955 Stück
  • 10 Rupien: 41.612 Stück
  • 50 Rupien: 29.618 Stück
  • 100 Rupien: 18.769 Stück
  • 500 Rupien: 696 Stück

Auffällig ist insbesondere die geringe Zahl an verausgabten 500-Rupien-Noten. Da jedoch auch diese mit Kontrollziffern bis in die 3700 bekannt sind, muss davon ausgegangen werden, dass noch weitere Scheine, dieser und wahrscheinlich auch der anderen Werte 1916 mit dem Blockadebrecher Marie in die Kolonie gelangten. Dr. Meinhardt spricht in diesem Zusammenhang von mehreren Millionen Rupien, die auf diesem Weg nach Deutsch-Ostafrika gelangten.

5rupien.jpg

5 Rupien Deutsch-Ostafrikanische Bank, Löwenpaar in der Savanne


10rupien.jpg

10 Rupien Deutsch-Ostafrikanische Bank, Hafenansicht Daressalam


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50 Rupien Deutsch-Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Kürassieruniform


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100 Rupien Deutsch-Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Kürassieruniform


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500 Rupien Deutsch-Ostafrikanische Bank, Kaiser Wilhelm II in Admiralsuniform

Die deutsche Schutztruppe unter Paul von Lettow-Vorbeck gab ihren Widerstand erst 1918 - nach dem Eintreffen der Nachricht des Waffenstillstands im 1. Weltkrieg - auf. Deutsch-Ostafrika wurde aufgeteilt und unter ein Mandat des Völkerbunds gestellt. Tanganijka (Tansania) wurde Großbritannien unterstellt, Ruanda-Urundi (Rwanda bzw Burundi) fielen Belgien anheim.

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