China: Jaeschke-Denkmal in Qingdao

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Jaeschke-Denkmal in Qingdao

Postkarte um 1905

Auf den Banknoten der Tsingtao City Bank (青島地方銀行) und ihrer Nachfolgerin der der Shandong Provincial Bank (山東省銀行) findet man die Abbildung eines hochaufragenden Monuments.
Es handelt sich dabei um das Jaeschke-Denkmal. Es wurde 1903/04 in Qingdao (青島 = Tsingtao), der Hauptstadt des deutschen Pachtgebietes in China, errichtet.
Der am 04.08.1851 in Breslau geborene Otto Ferdinand Paul Jaeschke war ein deutscher Marineoffizier und späterer Kapitän zur See, der am 19.02.1899 zum Gouverneur von Jiaozhou (膠州 = Kiautchou) ernannt wurde. Im Chinesischen schrieb Jaeschke sich 葉什克, was Ye-shi-ke ausgesprochen wird. Am 27.1.1901 starb Jaeschke nach kurzer Amtszeit an Typhus in Qingdao, wo er auch begraben wurde.
1914 übernahmen die Japaner Jiaozhou. Sie gaben der Straße, an der das Denkmal stand, einen japanischen Namen: Maizuru-cho (japanisch 舞鹤町 geschrieben). Auf Chinesisch nannte man die Straße Wuhe-Straße, was Straße der tanzenden Kraniche bedeutet. Die Japaner ließen zwar das Denkmal stehen, nahmen aber die Kupferplatten mit der Widmungsinschrift und dem Portrait von Jaeschke ab.
1922 musste Japan Qingdao an die Chinesen zurückgeben. Die Straße wurde in Taiping-Straße (太平路) umbennannt, so heißt die Straße heute noch. Das Denkmal selbst wurde in 接收纪念碑 (jieshou jinianbei) umbenannt, was aus der Hand des Feindes in Besitz genommenes Denkmal bedeutet.
Nach der Machtübernahme der Kommunisten 1945, wurde das Denkmal erneut umbenannt, nun hieß es 抗戰勝利紀念碑 (kangzhan shengli jinianbei), zu Deutsch Denkmal des siegreichen Widerstandskampfes (gegen die Japaner).
1967, im zweiten Jahre der von Mao Zedong ausgelösten Kulturrevolution, wurde das Denkmal abgerissen, weil es an die Vergangenheit erinnerte.



China - Provincial Bank of Shantung: PS-2752a, 5 Yuan, 1925, Vorderseite

China s2752a-5yuan 1925 vs.jpg

Informationen und Abbildungen wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Hr. Erwin Beyer