Malta: Beobachtungsturm Gardjola in Senglea
Beobachtungsturm Gardjola (Vedette) in Senglea
Der Ritterorden der Johanniter (später dann Malteserritter genannt) erhielt 1530 Malta als Lehen von Kaiser Karl V. Die Ritter befanden die alte Hauptstadt Maltas Mdina für ihre Zwecke unzureichend, da sie im Zentrum der Insel zu weit ab vom Meer lag. Sie begannen deshalb schon kurz nach ihrer Ankunft die sogenannten Three Cities (Birgu, L’Isla und Bromla; später von den Rittern Vittoriosa, Senglea und Cospicua genannt) für ihre Zwecke auszubauen und zu befestigen. Vor allem unter dem Großmeister Claude de Sengle wurden diese Arbeiten ab 1551 intensiviert. Diese drei Orte am heutigen Grand Harbour gegenüber der jetzigen Hauptstadt Valletta gelegen waren es auch, die 1565 ruhmreich einer Belagerung der Osmanen wiederstehen konnten, aber schwer beschädigt wurden.
Auf der südlicher gelegen Landspitze im Stadtteil L’Isla (später Senglea nach dem Großmeister de Sengle benannt) hat die Bastion St. Michael die Zeiten überdauert; ansonsten gibt es auf der Halbinsel fast nur Bauten aus der Nachkriegszeit, da die deutschen und italienischen Bombenangriffe während des II. Weltkriegs aufgrund der Nähe zum Hafen und der Trockendocks dort besonders zerstörerisch waren. Der auf der Bastion zu findende kleine Park geht angeblich auf einen persönlichen Entwurf des Großmeisters de Sengle zurück. An der Spitze der Bastion liegt der Beobachtungsposten Il Gardjola (auch Vedette genannt), ein Ausguck mit prachtvollem Blick über den Grand Harbour. Im Gegensatz zu den zahlreichen anderen Wachtürmen ist dieser besonders verziert. Die beiden Augen und Ohren an den Mauern symbolisieren die stetige Wachsamkeit der Ritter im Dienste des Christentums, das durch das Abbild eines Kranich dargestellt wird. Die lateinische Inschrift sichert den Hafenbewohnern Ruhe und Frieden zu.
Malta: P-34a, 1 Pound, L.1967/1979, Vorderseite mit Gardjola
Malta: P-33e, 10 Pound, L.1967/1973, Rückseite, Grand Harbour und Senglea