Notgeld: Breslau: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | <big>Der Nationale Frauendienst (NFD) war während des Ersten Weltkrieges eine staatlich anerkannte deutsche Frauenorganisation, die ihre Arbeit als weibliches Äquivalent des Dienstes an der Front verstand. <br><br> | ||
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+ | Geschichte<br><br> | ||
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+ | Bereits vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges war es Gertrud Bäumer, Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF), als die Kriegswolken sich immer schwerer und drohender über unserem Vaterlande zusammenballten... sofort die Initiative ergriff, um eine große, ganz Deutschland umfassende Organisation ins Leben zu rufen, damit der BDF gerüstet sei, wenn die Schicksalsstunde schlägt.[1] Am 31. Juli 1914 rief die BDF-Vorsitzende zusammen mit Hedwig Heyl in Berlin den NFD, auch Frauendank genannt, ins Leben. Dessen Aufgabe war es, in Abgrenzung zum Roten Kreuz (das für die Krankenpflege zuständig war), alle zur Verfügung stehenden Frauen für die Aufklärungsarbeit, die Lebensmittelversorgung, die Kriegsfürsorge und die Arbeitsvermittlung zu gewinnen.[2] Gertrud Bäumer betrachtete die Arbeit im NFD als Heimatdienst, als die Kriegsübersetzung des Wortes ‚Frauenbewegung‘.[3] Anna von Gierke u. a. Vorsitzende des 1915 gegründeten Charlottenburger Hausfrauenvereins, schrieb rückblickend über ihre Motivation für den NFD tätig geworden zu sein:<br><br> | ||
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+ | Das Glück der Arbeit lag zunächst in dem erfüllten Helfer- und Tätigkeitsdrang, dann aber auch in der Gewissheit, nun in den Kampf des Vaterlandes richtig aufgenommen und eingeordnet zu sein.<br><br> | ||
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+ | Innerhalb weniger Tage entstanden überall im Land Ortsgruppen des NFDs, die das vom BDF aufgestellte Programm ausführten und mit den zuständigen kommunalen Ämtern und städtischen Verwaltungen, mit dem Roten Kreuz, Vaterländischen Frauenvereinen, Deutsch-katholischen Frauenbund u. a. lokalen Vereinen zusammenarbeiteten. So hatte der NFD beispielsweise in Berlin 23 Hilfskommissionen eingerichtet. In dem vom Innenministerium gebilligten Zusammenschluss vereinigten sich die verschiedenen politischen, konfessionellen und überparteilichen Frauenorganisationen, Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften auf lokaler und überregionaler Ebene.[5] Das selbstorganisierte Frauennetz arbeitete eng mit Regierung und Kommunen zusammen. Darum erhielt es auch in den Kriegsausschüssen Sitz und Stimme.<br><br> | ||
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+ | Neben der Versorgung des Volkes, durch Sammlung von Gelder und Kleidung für Notleidende sowie der Fürsorge für Arbeiterinnen, die immer mehr die Aufgaben von Männern übernahmen, sah der NFD seine Hauptaufgabe darin, die Bevölkerung über kriegsbedingte Sonderregelungen zu informieren, die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten, in der Arbeitsvermittlung und -beschaffung (da viele Frauen durch die Umstellung der Industrieproduktion auf Kriegsgüter plötzlich erwerbslos waren), Ausbildungskurse für Frauen und Jugendliche, Ernährungsberatung, Kochkurse, Wöchnerinnen- und Säuglingsfürsorge, Rechtsberatung, Auskunftserteilung aller Art sowie in der Fürsorge für in Not geratenen Kriegerwitwen und Familien eingezogener Soldaten.[6] Dazu kamen Auskunftstellen für Frauen, die den Kontakt zu ihren Ehemännern verloren hatten, Paketaktionen für die Soldaten an der Front sowie die Sammlung von Sachspenden. In der zweiten Kriegshälfte war die Rekrutierung weiblicher Arbeitskräfte für die Rüstungsindustrie ein besonderer Schwerpunkt des NFDs.<br><br> | ||
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+ | Viele bedeutende Frauen der Frauenbewegung engagierten sich im NFD, die beispielsweise örtliche Kriegsamtstellen leiteten wie Alice Salomon und Agnes von Zahn-Harnack in Berlin, Dorothee von Velsen in Breslau und Hildegard von Gierke in Magdeburg. Alice Salomon, die Begründerin des sozialen Frauenberufs in Deutschland[7] schrieb über die Motivation sich für den NFD zu engagieren:<br><br> | ||
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+ | 'Wir wollen dienen, gleich wie auch ihr dienet.' Das ist nicht nur der Ausdruck unseres Empfindens im Kriege. Das ist stets das Leitmotiv aller modernen Frauenbestebungen gewesen... Vielleicht hat niemals eine Generation von Frauen aktiver einen Krieg miterlebt, mitgekämpft, als die unsere. Wir wußten von der ersten Stunde, von den Tagen der Mobilmachung an, daß wir nicht nur im starken, aber doch passiven Leiden und Dulden, nicht nur im aufrechten Tragen des Trennungsschmerzes – auch des Abschieds von unseren Lieben für immer, wenn es sein muß – unsere Kriegslast zu tragen haben. Wir wußten, daß wir aktiv zu sein, mit euch – wenn auch mit anderen Waffen – mitzukämpfen, das Vaterland mit zu verteidigen haben. | ||
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+ | Quelle: | ||
+ | https://de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Frauendienst | ||
+ | <br><br> </big>]]</td> | ||
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Version vom 19. März 2020, 16:17 Uhr
Not- & Ersatzgeld der Stadt Breslau /
Privatausgaben /
Gutscheine /
Notgeldmünzen & Pfandmarken /
Inhaltsverzeichnis
- 1 Altershilfe des Deutschen Volkes - Provinz Niederschlesien (Serienscheine)
- 2 Archimedes Aktiengesellschaft für Stahl- & Eisen-Industrie (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 3 Busch - Circus - Hamburg-Berlin-Breslau (Verrechnungsanweisung)
- 4 Breslauer Consum-Verein (Gegenmarken) 1922 bis 1924
- 5 Dorndorf - Mechanische Schuhfabrik 1923
- 6 Eisenbahn-Werkstättenamt (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 7 Eisenbahn-Werkstättenamt 1b (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
- 8 Evangelisch-kirchlicher Arbeitsausschuß Hoffmann, Just - Schlesische Lutherfestspiele 1921 (Serienscheine)
- 9 Haertel, Paul - Kolonialwarenhandlung & Feinkostgeschäft
- 10 Heeres-Standortkasse Breslau - Wehrmacht - (Steuergutschein April 1945)
- 11 Herbergen zur Heimat der Kirchenprovinz Schlesien
- 12 Herzig, Herrmann - Früchtehandlung
- 13 Hilfswerk >>Mutter und Kind<< - Gau Niederschlesien (1945)
- 14 Kaliss, Georg - Delikatessen & Weinhandlung
- 15 Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik
- 16 Kluska, Paul - Zigarrenimport (Briefmarkengeld)
- 17 Langer, E. - Delikatessen (Briefmarkengeld)
- 18 Meyer-Kauffmann - Textilwerke AG 1918/1919
- 19 Morczinietz - Hundezüchterei (Briefmarkengeld)
- 20 Mugdan, A.J. - Seidenhaus (Briefmarkengeld)
- 21 Nationaler Frauendienst
- 22 Pohl, B. - Fabrik & Spezialgeschäft für Schokolade & Kakao
- 23 Preiss, Carl - Nachfolger - Kolonialwaren & Wein
- 24 Rabatt-Spar-Verein Breslau e.V. (1941)
- 25 Reichsbahndirektionsbezirk Breslau - (Inflation - August bis November 1923)
- 26 Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse Breslau - Varia
- 27 Stadt Breslau - (Münzen 1923) (Entwürfe)
- 28 Stadt Breslau
- 29 Stadt Breslau
- 30 Städtische Straßenbahn Breslau
- 31 Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände 1923
- 32 Wappenhof - Konzerthaus (Briefmarkengeld)
- 33 Wilhelm, Johannes - Damenschneiderartikel (Briefmarkengeld)
Altershilfe des Deutschen Volkes - Provinz Niederschlesien (Serienscheine)
Anmerkung: Für diese Scheine gab es auch, so wie bei den Scheinen vom Ev. Arbeitsausschuß für die Lutherfestspiele eine kleine Papiertüte. Eine Abbilung liegt mir aber nicht vor.
Archimedes Aktiengesellschaft für Stahl- & Eisen-Industrie (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Busch - Circus - Hamburg-Berlin-Breslau (Verrechnungsanweisung)
Breslauer Consum-Verein (Gegenmarken) 1922 bis 1924
Dorndorf - Mechanische Schuhfabrik 1923
Eisenbahn-Werkstättenamt (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Eisenbahn-Werkstättenamt 1b (Kriegsgefangenenlager 1.WK)
Evangelisch-kirchlicher Arbeitsausschuß Hoffmann, Just - Schlesische Lutherfestspiele 1921 (Serienscheine)
Haertel, Paul - Kolonialwarenhandlung & Feinkostgeschäft
Heeres-Standortkasse Breslau - Wehrmacht - (Steuergutschein April 1945)
Herbergen zur Heimat der Kirchenprovinz Schlesien
Herzig, Herrmann - Früchtehandlung
Hilfswerk >>Mutter und Kind<< - Gau Niederschlesien (1945)
Kaliss, Georg - Delikatessen & Weinhandlung
Anmerkung: Keller führt eine 5 zeilige Stempelvariante auf. Ich habe diese noch nicht gesehen.
Vielleicht verwechselt er das auch mit den Stempelvarianten von Haertel. Diese ist belegt.
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Kriegsgefangenenlager 1.WK - 1916)
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Kriegsgefangenenlager 1.WK - 1918)
Kemna, Julius Eisengießerei und Maschinenfabrik (Notgeld 1922)
Kluska, Paul - Zigarrenimport (Briefmarkengeld)
Langer, E. - Delikatessen (Briefmarkengeld)
Meyer-Kauffmann - Textilwerke AG 1918/1919
Morczinietz - Hundezüchterei (Briefmarkengeld)
Mugdan, A.J. - Seidenhaus (Briefmarkengeld)
Nationaler Frauendienst
Pohl, B. - Fabrik & Spezialgeschäft für Schokolade & Kakao
Preiss, Carl - Nachfolger - Kolonialwaren & Wein
Rabatt-Spar-Verein Breslau e.V. (1941)
Reichsbahndirektionsbezirk Breslau - (Inflation - August bis November 1923)
Reichsbahn-Spar- und Darlehnskasse Breslau - Varia
Stadt Breslau - (Münzen 1923) (Entwürfe)
Stadt Breslau
Ich habe in den Verwaltungsberichten der Stadt Breslau von 1922 und 1929 aufschlussreiche Informationen zu den Notgeldausgaben der Stadt Breslau gefunden.
Viele Sachverhalte lassen sich auf die meisten Notgeldausgaben auch anderer deutscher Städte übertragen. Zudem sind Hinweise zu den Grafikern vorhanden, die für die Gestaltung der Notgeldscheine verantwortlich waren. Die Geschäftsberichte liegen mir als Original vor und ich möchte Auszüge hieraus für die interessierten Leser zur Verfügung stellen.
Stadt Breslau
Anmerkung:
Die linke Unterschrift ist von ---------------
Noske führt auch weitere Scheine (50 Pf. - 12.11.1918-11.05.1920; 50 Pf. - 10.03.1919; 50 Pf. - 01.05.1920; 50 Pf. - 11.05.1920; 1 Mark - bis 30.05.1922; 1 Mark - bis 30.09.1922; 2 Mark - bis 30.05.1922; 100 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 500 Mark - 19.09.1923; 500 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 1.000 Mark 21.09.1922; 1.000 Mark 13.10.1922 bis 05.02.1923; 100.000 Mark September 1923; 500.000 Mark November 1923; 5 Mio. Mark - 28.08.1923; 20 Mio. Mark - 27.09.1923, 50 Mio. Mark - August 1923, 50 Mio. Mark - 27.09.1923, 100 Mio. Mark - August 1923, 500 Mio. Mark - August 1923, 500 Mio. Mark - September 1923; 50 Milliaden Mark - Oktober 1923; 50 Milliaden Mark - November 1923, 100 Milliaden Mark - Oktober 1923 sowie Scheine auf Goldbasis zu 5 GPf., 10 GPf., 20 GPf, 50 GPf., 1 GM, 2 GM, und 5 GM - 26.10.1923) auf. Er bezieht sich hier auf die Literatur von Lesiuk. Ich konnte diese Nominale weder in der einschlägigen Literatur der Stadt zu diesem Thema finden noch in irgendeiner Weise belegt finden. Ich denke, es handelt sich um eine Verwechslung oder Vermischung mit den Scheinen der Reichsbahndirektion Breslau und den Scheinen des Provinzialverband.
Stadt Breslau - (Notgeld 1917-18)
Stadt Breslau - (Notgeld 1922)
Stadt Breslau - (Notgeld 1923)
Stadt Breslau - Wohlfahrtsamt (Notstandsmaßnahme Dezember 1923)
Ich habe in dem Verwaltungsbericht der Stadt Breslau von 1929 auch Informationen zu den Notstandsmaßnahmen von 1923 gefunden, die die nachfolgende Gutscheinausgabe betreffen.
Stadt Breslau - (Steuergutschein 1939)
Städtische Straßenbahn Breslau
Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände 1923
Die linke Unterschrift ist von Carl Meinecke -
siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Meinecke.
Die rechte Unterschrift konnte ich noch nicht identifizieren. -
siehe auch https://www.wikiwand.com/de/Hans-Wolfgang_Schimmelpfennig
Zitat hieraus:
,,Friedrich Eichberg holte ihn sowie Carl Meinecke und Kurt Fürer in die Vereinigung Breslauer Arbeitgeberverbände (1920) und die Zentralstelle Breslauer Arbeitgeberverbände (1921). Knapp 30 Jahre alt, fand Schimmelpfennig als geschäftsführender Syndikus seine Lebensaufgabe. Er initiierte das Arbeitgeber-Notgeld, um das sich selbst die Großbanken und Breslaus Polizeipräsident bemühten. Neuer Kapitalbedarf nach der Kriegs- und Inflationszeit und ein harter Wettbewerb nach Schaffung der Reichsmark zwangen zur Unternehmenskonzentration, so auch die Linke-Hofmann-Lauchhammer AG (LHL) in Breslau. Ihr Generaldirektor war Eichberg. Als er die Hauptverwaltung nach Berlin verlegen musste, nahm er Schimmelpfennig als Abteilungsdirektor mit. In Berlin war aber inzwischen Friedrich Flick als Großaktionär von LHL aufgetreten. Eichberg zog sich zurück. Schimmelpfennig verzichtete auf die Industriekarriere und kehrte Ende 1925 als geschäftsführendes Präsidialmitglied zur Zentralstelle der schlesischen Arbeitgeberverbände zurück. Als die Arbeitgeberverbände wie die Gewerkschaften 1933 aufgelöst wurden, ließ Schimmelpfennig sich als Rechtsanwalt in Breslau nieder. Von 1935 bis 1938 war er zugleich Justitiar und stellvertretender Betriebsführer des Elektrizitätswerks Schlesien."