Erfurt: Belagerung 1813: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit 1806 bestand eine französische Garnison unter dem Gouverneur General d'Alton. Ende Oktober (bei Keller 20.10., bei Pick 26.10.1813) wurde die Stadt von den Preußen unter General von Borstell eingeschlossen. Bereits am 01.11.1813 befahl der französische Gouverneur die Herstellung der so genannten ''Blockadescheine''. Diese gibt es mit und ohne Entwerfer- und Druckvermerk | Seit 1806 bestand eine französische Garnison unter dem Gouverneur General d'Alton. Ende Oktober (bei Keller 20.10., bei Pick 26.10.1813) wurde die Stadt von den Preußen unter General von Borstell eingeschlossen. Bereits am 01.11.1813 befahl der französische Gouverneur die Herstellung der so genannten ''Blockadescheine''. Diese gibt es mit und ohne Entwerfer- und Druckvermerk | ||
(links oder rechts unten). Am 06.01.1814 räumten die Franzosen die Stadt. Dieses Scheine waren also nur kurze Zeit in Umlauf. Die eingelösten Scheine wurden vernichtet. Laut Keller blieben nur 241 Taler uneingelöst.<br> | (links oder rechts unten). Am 06.01.1814 räumten die Franzosen die Stadt. Dieses Scheine waren also nur kurze Zeit in Umlauf. Die eingelösten Scheine wurden vernichtet. Laut Keller blieben nur 241 Taler uneingelöst.<br> | ||
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Die von der Druckerei und Lithographischen Amstalt Uckermann in Erfurt extra gekennzeichneten Scheine tragen folgenden Vermerk: ''Gezeichnet, in Holz geschnitten und gedruckt von Joh. Immanuel Uckermann'' und kommen noch weit seltener als die anderen vor. Sie werden in der alten Literatur und auch von früheren Sammlern wie z.B. Clericus, Ehrenfeld oder Pflümer als ''Nachdrucke'' bezeichnet. Diese Ansicht vertrat man bis 1878. Dann tauchten in Verkaufslisten von Dr. Ludwig Schultze, Gotha, Scheine mit der Angabe ''Probedruck mit dem später in Wegfall gekommenen Namen des Verfertigers usw.'' auf. Eine solche nie ausgegebene Note zu 4 Groschen ist im Buch von Prosper Mailliet, Brüssel 1868, abgebildet.<br> | Die von der Druckerei und Lithographischen Amstalt Uckermann in Erfurt extra gekennzeichneten Scheine tragen folgenden Vermerk: ''Gezeichnet, in Holz geschnitten und gedruckt von Joh. Immanuel Uckermann'' und kommen noch weit seltener als die anderen vor. Sie werden in der alten Literatur und auch von früheren Sammlern wie z.B. Clericus, Ehrenfeld oder Pflümer als ''Nachdrucke'' bezeichnet. Diese Ansicht vertrat man bis 1878. Dann tauchten in Verkaufslisten von Dr. Ludwig Schultze, Gotha, Scheine mit der Angabe ''Probedruck mit dem später in Wegfall gekommenen Namen des Verfertigers usw.'' auf. Eine solche nie ausgegebene Note zu 4 Groschen ist im Buch von Prosper Mailliet, Brüssel 1868, abgebildet.<br> | ||
Für Verwirrung sorgte dann der bei Ehmcke, München 1918, abgebildete Schein zu 2 Groschen mit der Kontrollnummer 974, welcher diesen Druckvermerk ebenso aufweist wie auch Kontrollnummer und Signaturen, jedoch keine Prägestempel. Und Prange bildet einen 2-Groschen-Schein ohne diesen Druckvermerk, doch mit Prägestempeln und Signaturen mit der Kontrollnummer 980 ab.<br> | Für Verwirrung sorgte dann der bei Ehmcke, München 1918, abgebildete Schein zu 2 Groschen mit der Kontrollnummer 974, welcher diesen Druckvermerk ebenso aufweist wie auch Kontrollnummer und Signaturen, jedoch keine Prägestempel. Und Prange bildet einen 2-Groschen-Schein ohne diesen Druckvermerk, doch mit Prägestempeln und Signaturen mit der Kontrollnummer 980 ab.<br> | ||
Weil bei der Einlösung der Erfurter Scheine alle Exemplare vernichtet wurden, könnte also auch auf Drängen der Sammler von damals ein Nachdruck erfolgt sein und dafür auch mal ein bereits unterschriebenes Stück dazwischengekommen sein. | Weil bei der Einlösung der Erfurter Scheine alle Exemplare vernichtet wurden, könnte also auch auf Drängen der Sammler von damals ein Nachdruck erfolgt sein und dafür auch mal ein bereits unterschriebenes Stück dazwischengekommen sein. | ||
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Aktuelle Version vom 10. Februar 2010, 13:42 Uhr
Ausgaben des Kaiserlich-Französischen Militair-Gouvernements 1813
Erfurt PS-1466a, 1 Thaler 1813
Seit 1806 bestand eine französische Garnison unter dem Gouverneur General d'Alton. Ende Oktober (bei Keller 20.10., bei Pick 26.10.1813) wurde die Stadt von den Preußen unter General von Borstell eingeschlossen. Bereits am 01.11.1813 befahl der französische Gouverneur die Herstellung der so genannten Blockadescheine. Diese gibt es mit und ohne Entwerfer- und Druckvermerk
(links oder rechts unten). Am 06.01.1814 räumten die Franzosen die Stadt. Dieses Scheine waren also nur kurze Zeit in Umlauf. Die eingelösten Scheine wurden vernichtet. Laut Keller blieben nur 241 Taler uneingelöst.
Erfurt PS-1461b, 2 Groschen 1813
Die von der Druckerei und Lithographischen Amstalt Uckermann in Erfurt extra gekennzeichneten Scheine tragen folgenden Vermerk: Gezeichnet, in Holz geschnitten und gedruckt von Joh. Immanuel Uckermann und kommen noch weit seltener als die anderen vor. Sie werden in der alten Literatur und auch von früheren Sammlern wie z.B. Clericus, Ehrenfeld oder Pflümer als Nachdrucke bezeichnet. Diese Ansicht vertrat man bis 1878. Dann tauchten in Verkaufslisten von Dr. Ludwig Schultze, Gotha, Scheine mit der Angabe Probedruck mit dem später in Wegfall gekommenen Namen des Verfertigers usw. auf. Eine solche nie ausgegebene Note zu 4 Groschen ist im Buch von Prosper Mailliet, Brüssel 1868, abgebildet.
Für Verwirrung sorgte dann der bei Ehmcke, München 1918, abgebildete Schein zu 2 Groschen mit der Kontrollnummer 974, welcher diesen Druckvermerk ebenso aufweist wie auch Kontrollnummer und Signaturen, jedoch keine Prägestempel. Und Prange bildet einen 2-Groschen-Schein ohne diesen Druckvermerk, doch mit Prägestempeln und Signaturen mit der Kontrollnummer 980 ab.
Weil bei der Einlösung der Erfurter Scheine alle Exemplare vernichtet wurden, könnte also auch auf Drängen der Sammler von damals ein Nachdruck erfolgt sein und dafür auch mal ein bereits unterschriebenes Stück dazwischengekommen sein.
Erfurt PS-1463b, 4 Groschen 1813