GSG-Schecks: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. September 2021, 22:38 Uhr

GSG-Schecks sind spezielle Schecks, die es so nur im Freistaat Sachsen gab. GSG-Schecks sind die Kurzform für die Ortsschecks (Platzanweisungen) und Fernüberweisungen des Giroverbandes sächsischer Gemeinden (kurz GSG), dem in der Inflation fast alle sächsischen Gemeinden angehört haben.

Solche Bankschecks, die dann in der Inflation als Notgeld eingesetzt worden sind, sind eigentlich nichts besonderes, jedoch gab es bei den sächsischen Sparkassen gleich mehrere Besonderheiten:

1. die sehr frühe Aufnahme des Giroverkehrs 1909 durch die sächsischen "Spar"Kassen

2. Da die sächsische Aufsichtsbehörde - das Innenministerium - Angst hatte, dass die Sparkassen ihre Einlagen beim Giroverkehr gefährden könnten, musste jede sächsische Sparkasse, die am Giroverkehr teilnehmen wollte, eine Girokasse eröffnen (in der Regel war diese Girokasse im selben Raum wie die Sparkasse untergebracht und wurde von denselben Beamten geführt: nur dass es eben getrennte Bücher, Konten etc. gab). In Sachsen wurde der Giroverkehr daher nicht von den Sparkassen, sondern von deren Girokassen durchgeführt

3. Eberle hatte erkannt, dass für den Erfolg des Giroverkehrs wichtig ist, dass nicht mehr jede Sparkasse eigene Scheckformulare verwendet, sondern dass es hierfür Einheitsformulare geben muss. Die 1917 eingeführte Einheits-Ausgabe der sächsischen Orts- und Fernüberweisungen, die dann in der Inflation 1922/23 als Grundlage für Notgeldausgaben verwendet worden sind, werden heute als GSG-Schecks bezeichnet.

4. Durch die zugrundeliegenden einheitlichen Formulare war auch das darauf basierende sächsische Notgeld recht erfolgreich/akzeptiert: die GSG-Schecks konnten nicht nur bei jeder sächsischen Spar-/Girokasse eingereicht werden, sie konnten darüber hinaus bei jeder sächsischen und deutschen Bank eingereicht werden, die am Giroverkehr teilnahm. (Die Deutsche Girozentrale in Berlin hatte darunter - laut eigenener Aussage von 1924 - ganz schön zu leiden, denn die Abrechnung des Notgeldes lief dann eben über die Zentrale in Berlin bzw. Dresden)


GSG - Schecks gab es in (Auswahl)