Tansania: Geita-Goldmine

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Tansania P-38 (Rückseite), links der Palast Beit-al-Ajaib,
in der Mitte Teile der Cyanidlaugerei der Geita-Goldmine.

Die Geita-Goldmine ist die ertragreichste Goldmine in Tansania. Sie liegt im Norden von Tansania und ist nur wenige Kilometer vom Südufer des Victoria-Sees entfernt.

Geschichtliches

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand man hier Gold und begann die Förderung. Geita entwickelte sich neben Senkenke zu einer der beiden großen Goldminen in damaligen Deutsch-Ostafrika. Die Förderrechte waren an Privatfimen vergeben. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs wurden die Absatzwege des Goldes unterbrochen und so wurde die Goldgewinnung in der Geita-Goldmine schon kurz nach Kriegsausbruch nahezu stillgelegt. Das bereits geförderte Gold brachte man zur Mine in Senkenke. Als es absehbar war, dass man Deutsch-Ostafrika militärisch nicht halten konnte, ließ der Gouverneur aus dem gelagerten Gold 16.000 Münzen zu je 15 Rupien prägen. Dieser Kunstgriff bewahrte das geförderte Gold vor der Beschlagnahmung durch die Kriegsgegner. Nachdem aus Deutsch-Ostafrika das Mandatsgebiet Tanganjika geworden war, lief die Goldförderung unter britischer Hoheit wieder an. Nach Schließung von Senkenke kurz nach Ende des 2. Weltkriegs war Geita die größte Goldmine Ostafrikas. Die Fördermenge betrug mehrere Tonnen Gold pro Jahr. Mit der Unabhängigkeit Tanganjikas nahm die Förderung allerdings rapide ab. Im Jahr 1966 beendete man die Förderung von Gold in der Geita-Goldmine. Der Grund war nicht etwa ein erschöpftes Goldvorkommen, sondern die scharenweise Abwanderung von europäischstämmigen Bergbauingenieuren aus dem mittlerweile entstandenen sozialistisch orientierten Staat Tansania. Das betraf alle Goldminen in Tansania. Lag die Landesförderung im Jahr vor der Unabhängigkeit noch bei 3 Tonnen pro Jahr, schrumpfte sie innerhalb von zehn Jahren auf zehn Kilogramm. 1972 stellte der Staat Tansania jegliche Goldförderung im Land wegen fehlender Rentabilität ein. Zwischen 1981 und 1989 wurde dann erneut ein Versuch unternommen, die Goldvorkommen von Geita auszubeuten. Die staatliche Bergbaufirma STAMICO förderte in dieser Zeit allerdings nur etwa 800 kg Gold. Das benachbarte Arbeiterstädtchen Geita versank in den 90er Jahren in der Bedeutungslosigkeit. Nach jahrelangen Diskussionen änderte man 1995 die Gesetze, so dass Privatfirmen in die Goldförderung in Tansania einsteigen konnten. Die Ashanti Goldfields Corporation mit Sitz in Ghana übernahm die Schürfrechte und richtete die Goldmine erneut ein. Gold sollte aber nicht mehr mittels mechanischer Verfahren gewonnen werden, sondern mittels Cyanidlaugerei. Bei diesem Verfahren wird das Edelmetall mittels hochgiftiger Natriumcyanidlösung vom Gestein gelöst. Der Abbau begann Mitte 1999 und schon zwölf Monate später konnte das erste Rohgold gewonnen werden. Im Jahr 2004 fusionierte Ashanti mit der südafrikanischen Bergbaugesellschaft AngloGold zur AngloGold Ashanti Ltd. mit Sitz in Johannesburg. Geita ist heute mit einem Fördervolumen von mehr als 10 Tonnen pro Jahr die ertragreichste Goldmine in Tansania.


Die Geita-Goldmine auf Banknoten

Auf dem 5.000-Shillings-Schein (P-38) von Tansania sind Teile der Cyanidlaugerei der mehr als 25 km³ großen Goldmine zu sehen. Die Koordinaten für das Gebäude sind: 2°52'9'' S 32°11'5'' E.


Weblinks

Internetauftritt der AngloGold Ashanti Ltd. - http://www.anglogold.com/default.htm
Ansicht der Cyanidlaugerei in Richtung Ost-Nordost - http://static.panoramio.com/photos/original/8212743.jpg