Kommunismus: Devisenscheine (Foreign Exchange Certificates)

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Da die sozialistischen Währungen nicht frei konvertierbar sind sondern lediglich Binnenwährungen, sind sie nach kapitalistischen Maßstäben im internationalen Zahlungsverkehr wertlos.

Dieser Umstand verschafft den sozialistischen Ländern seit jeher große Nachteile im Außenhandel.
Erzeugnisse westlicher Herkunft sind mit der eigenen Währung nicht zu beschaffen, sondern müssen mit Devisen (Valuta), also harten westlichen Währungen, eingekauft werden.

Da Devisen nur duch Exporte oder Kredite im westlichen Ausland zu beschaffen sind, sind sie meist knapp.

Güter westlicher Herkunft werden daher auch im Inland meist nur gegen Zahlung in westlicher Währung weiterverkauft.

Um den Umlauf von Valuta besser kontrollieren zu können, gibt es in den meisten sozialistischen Ländern sogenannte Devisenscheine (Foreign Exchange Certificates), die den Einkauf in eigens dafür vorgesehenen Geschäften (z.B. früher in der DDR den Intershops) ermöglichen.

Augfrund der meist besseren Qualität der westlichen Erzeugnisse sind solche Devisenscheine in allen sozialistischen Ländern äußert begehrt.

Die Währungsbezeichnung dieser Scheine kann entweder auf die der sozialistischen Landeswährung lauten, oder sie wird mit einem Zusatz versehen, bzw. kann auch direkt auf den Namen der westlichen Währung ausgestellt sein. Sie wurden immer zum im sozialistischen Land offiziell festgelegten Kurs gewechselt (Vermeidung von Schwarzhandel!)


DDR, 500 Mark, 1979, P-FX7, Devisenschein im Wert von 500 DM (West)
Albanien, 1 Buona Lek (Gutschein-Lek), 1965, P-FX24


China, 10 Yuan, 1979, P-FX5, Devisenschein


Myanmar (Burma), 20 US$, 1993, P-FX4, Devisenschein auf US$ lautend


Kuba, 1 Peso, 1985, P-FX1, Devisenzertifikat im Wert von 1 US$
Kuba, 100 Pesos Convertibles (Eintauschbare Pesos), 2006, P-FX52, Devisenschein im Wert von 100 €



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