Deutsch-Kamerun

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Notgeldausgaben der deutschen Kolonie Kamerun

Schatzscheine des kaiserlichen Gouvernements 1914


Kamerun wurde ab 1868 durch deutsche Handelsniederlassungen erschlossen. Vorreiter waren hier die Firmen Woermann, Jantzen und Thormählen. 1883 wurde ein deutsches Konsulat errichtet, welches unter der Leitung des deutschen Kommissars Nachtigal stand.
In einem dramatischen Wettlauf nahm Nachtigal am 14.07.1884 das bis dato "herrenlose" Land für Deutschland in Besitz. Ein gleichfalls ausgesandter englischer Konsul erschien mit der gleichen Absicht 5 Tage später vor der Küste Kameruns, musste jedoch in Anbetracht der gehissten deutschen Flagge wieder abziehen.
Die Grenzen Kameruns wurden in mehrere Verträgen mit den umliegenden Anrainern in den Jahren 1885 bis 1905 festgelegt. Eine weitere Vergrösserung des Gebietes erfolgte durch den Marokko-Kongo-Vertrag im Jahre 1911. Bis zu dieser Erweiterung hatte das Schutzgebiet eine Ausdehnung, die in etwa der Größe des Deutschen Reiches entsprach. Nach dieser Erweiterung wurde Deutsch-Kamerun im Laufe der Zeit nochmals um die Hälfte auf nunmehr 797.400 km² erweitert. Vor Beginn des ersten Weltkrieges lebten in Deutsch-Kamerun ca. 2.650.000 Eingeborene und etwa 2000 Europäer.
Auch Kamerun wurde entgegen der Kongoakte von englischen und französischen Truppen angegriffen. Der Hauptteil der unter der Führung von Oberstleutnant Zimmermann stehenden Schutztruppe musste der Übermacht weichen und trat im Februar 1916 auf spanisches Kolonialgebiet über. Damit war Deutsch-Kamerun vollständig besetzt.
In Kamerun lief die deutsche Reichsmark als Währung um. Nach Keller befanden sich zum Jahreswechsel 1912/1913 etwa 4.734.000 Reichsmark an Umlaufwährung im Schutzgebiet. Wie auch in den anderen Schutzgebieten wurde Kamerun bei Ausbruch des 1. Weltkrieges durch eine britische Blockade von der Heimat abgeschnitten. Dies veranlasste das Gouvernement Schatzscheine mit Ausgabedatum Duala vom 12.08.1914 auszugeben.
Gemäss amtlicher Bekanntmachung sollten Scheine der Serien A (Wert 5 Mark), B (Wert 10 Mark), C (Wert 20 Mark), D (Wert 50 Mark) und E (Wert 100 Mark) ausgegeben werden. Bis heute sind jedoch nur die Wertstufen zu 5, 50 und 100 Mark erhalten geblieben. Der Verbleib der Wertstufen zu 10 und 20 Mark konnte bis heute nicht geklärt werden. Insgesamt wurden Schatzscheine im Wert von 2 Millionen Reichsmark ausgegeben.
Nach Beendigung des 1. Weltkrieges wurde das ehemalige Schutzgebiet zwischen den Siegermächten England und Frankreich aufgeteilt. Die noch umlaufenden deutschen Schatzscheine wurden vom Deutschen Reich eingelöst und durch entsprechende Stempel bzw Blaustift entwertet.


Schatzschein zu 5 Mark, verausgabt am 12.08.1914 in Duala. Der Schein trägt neben einer Blaustrichentwertung den Bezahlt-Stempel der Kolonialhauptkasse Berlin vom 24.04.1919. Der Stempel belegt die Auszahlung des Schatzscheinwertes an seinen Einreicher.
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Schatzschein zu 50 Mark, verausgabt am 12.08.1914 in Duala. Der Schein zu 50 wurde auf starkem Faserkarton gedruckt. Rückseitig zeigt er einen Auszug aus der entsprechenden Ausgabeverordnung vom 12.08.1914

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Schatzschein zu 100 Mark, verausgabt am 12.08.1914 in Duala. Der Schein zu 100 Mark wurde auf starkem Faserkarton gedruckt. Rückseitig zeigt er einen Auszug aus der entsprechenden Ausgabeverordnung vom 12.08.1914

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