Chiang Kai-shek

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Biographie von Chiang Kai-shek

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Chiang Kai-shek (Chinesisch: 蔣介石 oder 蔣中正) war ein chinesischer Politiker und Militärführer während der Zeit der chinesischen Bürgerkriege und war später Präsident der Republik China.
Geboren wurde er am 31.10.1887 in der Nähe von Shanghai in einer Bauernfamilie. Nach seiner Schulzeit machte er von 1908-1909 eine militärische Ausbildung an einer japanischen Militärakademie und diente danach bis 1911 in der Kaiserlich Japanischen Armee. Nach seiner Rückkehr nach China schloß er sich der revolutionären Bewegung zum Sturz der Quing-Dynastie an und wurde Gründungsmitglied der Guomindang. Hier gewann der durch die Förderung seines Mentors Sun Yat-sen schnell an Einfluß und war für die Verbindungen der Bewegung zur Unterwelt von Shanghai verantwortlich, vor allem zur sogenannten Grünen Bande. Während der folgenden Wirren der chinesischen Revolution stand er stets loyal an der Seite von Sun Yat-sen.
1924 ging er für 3 Monate nach Moskau um das politische System und vor allem den Aufbau der Armee zu studieren. Nach seiner Rückkehr wurde er Kommandant der Whampoa Military Academy in Guangzhou und begann hier in den folgenden Jahren einen jungen Kader ihm treuer Offiziere auszubilden. Als Chiang nach dem Tode von Sun Yat-sen 1925 die Macht in der Guomindang übernahm, bekämpfte er mit Hilfe dieser Verbündeten die Anhänger des linken Flügel in seiner Partei und begann auch außerhalb offen mit allen Mitteln gegen die Kommunisten vorzugehen. Ein weiteres Problem für Chiang war die politische Situation in dem großen Land; viele Regionen Chinas wurden durch lokale Warlords (z. B. Nördliche Militaristen) beherrscht oder waren gänzlich dem politischen Chaos verfallen. In der Folge begann er 1926 die Nordexpedition, einen Feldzug gegen das Kriegsherren-Regime in Nordchina. Das Ziel war die Einigung des Landes unter einer Guomindang-Regierung. 1928 beendete er diese Mission erfolgreich. Im April 1927 schlug Chiang mit Hilfe der Grünen Bande Aufstände in der Arbeiterschaft von Shanghai blutig nieder (Shanghai-Massaker). Mehrere Tausend Menschen wurden exekutiert, die Kommunisten verloren eine ihrer wichtigsten Wirkungsstätten.
1927 heiratete er Soong May-ling, eine Tochter aus einer einflußreichen, alteingessenen Familie und stabilisierte seine Position damit weiter.
Als 1931 die Japaner in die Mandschurei einmarschierten, zog er dort seine Truppen zurück, um im übrigen Land seine Macht weiter zu festigen. Mit Hilfe seiner national-chinesischen Guomindang versucht er jegliche kommunistische Bewegung auszulöschen. Chiang war mit mehreren Feldzügen und mit weiträumigen Belagerungen relativ erfolgreich, mit Ausnahme in den von Mao Zedong (Mao Tse-tung) kontrollierten Gebieten, der sich schließlich durch den Langen Marsch unter großen Verlusten der Vernichtung entziehen konnte. Einen Rückschlag bedeutete für Chiang jedoch der sogenannte Fujian-Incident; er wurde im Dezember 1934 von den eigenen Leuten gefangen genommen und gezwungen, ein Bündnis mit den Kommunisten zu schließen, das formal bis zum Ende des japanischen Einfalls hielt. Während des chinesisch-japanischen Krieges von 1937-1945 verfolgte Chiang eine Strategie der Machterhaltung. Japan hoffte das chinesische Festland schnell besetzen zu können, was aber schon in Shanghai am fanatischen chinesischen Widerstand scheiterte. Die USA betrachteten Chiang später als einen Alliierten, der die japanischen Okkupationstruppen beschäftigen sollte. Chiang dagegen schonte seine Armee für einen späteren Konflikt mit den Kommunisten. Mit Mao hatte Chiang nur offiziell eine Einheitsfront gegen die Japaner geschlossen.
Als besonders rüchsichtslos gilt Chiangs Deichbruchaktion in der Provinz Henan am Gelben Fluss am 9. Juni 1938 die auf der Idee basierte, durch die Flutung ganzer Provinzen die japanische Armee aufzuhalten. Die Aktion forderte über eine Million Tote und führte zu jahrelangen Hungersnöten. Die Überlebenden wurden unter japanischer Waffengewalt zum Wiederaufbau der Deiche gezwungen. Die Überflutungen schafften es aber, den japanischen Feldzug gegen Wuhan für Monate zu unterbrechen.
Nach der Niederlage Japans 1945 brach der Konflikt zwischen der Guomindang und den Kommunisten wieder offen aus. Mao gewann mit seinen systematischen Schulungsprogrammen immer stärkeren Rückhalt, auch in der Landbevölkerung. 1949 siegen die Kommunisten endgültig. Chiang Kai-shek und seine Anhänger flohen nach Taiwan.
Im Dezember 1949 proklamiert Chiang Kai-shek auf Taiwan die provisorische Regierung der Republik China, mit einer vorübergehenden Hauptstadt Taipei und mit ein paar strategisch wichtigen Inselgruppen. Er betieb in der Zeit zwischen 1950 und 1975 offiziell eine Politik der Rückeroberung des Festland-China. Diese Politik wurde von den USA finanziell und materiell unterstützt. Bis zu seinem Tod 1975 blieb er Präsident der Republik China, da er von der Nationalversammlung viermal (1954, 1960, 1966 und 1972) ohne Gegenkandidaten wiedergewählt wurde. Er starb am 05.04.1975 in Taipeh an einem Herzanfall.
Eine kritische Aufarbeitung seiner Regierungszeit begann erst Ende der 90er Jahre mit dem Beginn der Demokratisierung in Taiwan.




China: P-402, 50 Yuan, 1948, Porträt Chiang Kai-shek

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