Schiffsmotive: Schiffbau und Technik

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Schiffbau und Technik

Portugal

P-170b, 500 Escudos, 1979, Kompaß-/Windrose

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Magneteisenstein ist zwar schon seit Urzeiten bekannt, doch bedurfte es auch hier einer zündenden Idee, ihn als Richtungsweiser einzusetzen. Der Ursprung des Magnetkompases liegt im Dunkeln. Sicher ist jedoch, daß die Chinesen ihn schon 1000 v. Chr. verwendeten, allerdings nicht für die Seefahrt, sondern zum Ausrichten von Gräbern. Es klag den Herrschednen in China damals wenig darn, Naturwissenschaften zu fördern. Kaufleute waren zu dieser Zeit in China isoliert, Seeleute bekamen gar Berufsverbot; denn Wissen und Welterfahrung nagen an der Herrschaft. Daher verwendeten die Chinesen den Kompaß auch erst im 11. Jh. auf See. Im 15. Jh. schuf die Ming-Dynastie erneut die Seefahrt ab. China kapselte sich wieder ein und hielt nichts von Veränderungen und Handelsbeziehungen. Daher wurde der Kompaß dort auch nicht mehr weiterentwickelt.

Es ist allerdings möglich, daß die Chinesen den Gebrauch des Kompasses auf Schiffen den Arabern abgekupfert haben. Europäische Reisende, die den Kompaß zweifellos von den Arabern im 12. Jh. übernommen hatten, stellten nämlich fest, daß die chinesischen Kompasse schlechter als ihre eigenen waren. Der Kompaß brauchte einen Wassernapf und einen schwimmenden Strohhalm. Auf dem liegt eine Nadel, die vorher durch Reibung an einem Magnetit magnetisiert wird. Mit solch einem Instrument segelten die Normannen bis zu den Azoren, die Katalanen nach Schottland, und die Basken gingen damit auf Walfang.

Der Schiffskompaß ist eine etwas elaboriertere Entwicklung, die sich vom Pfadfinderkompaß grundsätzlich unterscheidet: Das Schiff dreht sich um den Kompaß. Darum ist die Magnetnadel mit der Strichrose direkt verbunden. Der Kompaß zu Lande hat eine freischwingende Nadel. Die Rose ist also mit dem Gehäuse direkt verbunden.

Um 1860 erblickten die ersten Flüssigkeitskompasse das Licht der Welt: Rose und Nadel schwimmen in einem mit Flüssigkeit gefüllten Gehäuse. Der Vorteil liegt darin, daß die Bewegung gedämpft wird und die Pinne, auf der die Nadel ruht, wird entlastet. Die Flüssigkeit ist auf alkoholischer Basis. Den Fehler, reinen Äthylalkohol zu verwenden, machen die Kompaßhersteller heute nicht mehr. Allzuschlecht waren die Erfahrungen der Kapitäne damit: denn es war für Matrosen seinerzeit äußerst vergnüglich, den Kompaßkessel heimlich anzubohren und mit dem Inhalt eine Party zu feiern. Der Kapitän mußte dann ständig nachfüllen, sonst hätte er nicht mehr navigieren können.

Kolumbien

P-437A, 10.000 Pesos de Oro, 1993, Waldseemüller-Karte

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Ohne Karten läuft in der Seefahrt gar nichts. Im Zeitalter der Entdeckungen Anfang des 16. Jahrhunderts hatten die Portugiesen auf ihrer Suche nach dem Seeweg nach Indien ums Kap der Guten Hoffnung (Südafrika) die Nase unumstritten vorn. Sie kartographierten alles, aber die Ergebnisse hielten sie streng geheim. Seekarten waren mit Gold nicht aufzuwiegen. Natürlich waren die Portugiesen nicht die einzigen, die kartographieren. Auf diesem kolumbianischen Geldschein sieht man die berühmte Weltkarte von Waldseemüller aus dem Jahre 1507.


Österreich

Eine der wichtigsten Erfindungen für die Seefahrt überhaupt war die Schiffsschraube. Heute ist sie bei weitem die verbreitetste Antriebsvorrichtung für Schiffe. Die erste brauchbare Schiffsschraube wurde 1826 von dem Österreicher Josef Ressel erfunden.

P-139, 500 Schilling, 1.7.1965

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Der 33-Tonnen-Dampfer "Civetta" (zu deutsch: Eule). Mit diesem Schiff führte Josef Ressel im damals österreichischen Seehafen Triest 1829 seine Experimente durch. Leider wurden weitere Versuche verboten, und somit blieb die Erfindung vorerst unwirksam. Später traten andere Erfinder mit Schiffsschraubenkonstruktionen hervor.

Italien

P-115, 2.000 Lire, 1990, Schiffsfunk Radiopeter.jpg

1880 belegte Heinrich Hertz, daß sich elektromagnetische Wellen im freien Raum ausbreiten und Licht und Radiowellen einander ähneln. Das sind Grundsteine für Funk und Radio. Jede Form von drahtloser Kommunikation basiert bis zum heutigen Tage auf dieser Tatsache. Aber Hertz machte seine Erfindung nicht fruchtbar. Erst 1899 sendete ein Wissenschaftler aus Bologna während eines Seemanövers der britischen Flotte Radiowellen von einem Schiff zum andern. Die große Erfindung war der sogenannte abgestimmte Schwingkreis, bestehend aus einer Spule und einem Kondensator. 1901 sendete er erstmalig eine Nachricht von England nach Neufundland. Die drahtlose Telegraphie half auch Schiffen in Not. Zum ersten Mal konnten sie auch auf hoher See auf sich aufmerksam machen. Guglielmo Marconi, so hieß dieser in England lebende Italiener, übertrug der Einfachheit halber nur kurze oder lange Töne. Das erste Zeichen über den Atlantik waren drei kurze Töne, also das "S" im Morsealphabet. Das ist jedoch nicht der Ursprung des Hilferufs SOS - im Gegenteil. Aber die ersten Marconi-Sender standen nun auf den Brücken von Schiffen. Und Marconi war sehr geschäftstüchtig. Er verbot allen seinen Kunden den Morse-Verkehr mit Geräten der Konkurrenz. Die war unter anderem in Deutschland zuhause. Kaiser Wilhelm II. wollte ein britisches Telegraphie-Monopol verhindern und brachte die beiden deutschen Konkurrenten Siemens und AEG dazu, gemeinschaftlich die Telefunken zu gründen. 1903 wurde eine Allianz gegen Marconis Unternehmen geschmiedet. Nicht einmal ein gemeinsames Notrufzeichen kam zustande. Im Mai 1904 beschlossen die Deutschen auf eigene Faust SOS (drei Punkte, drei Striche, drei Punkte - Save Our Souls) zum Notrufzeichen zu erklären. Die Marconi-Funker hingegen verwendeten das Zeichen CQD (Come Quick! Danger!). Die Marconi-Funker waren noch in der Mehrzahl und lehnten nach wie vor den Funkverkehr mit anderen Geräten ab. Es war nicht nur Leichtsinn, der die Hunderte Titanic-Passagiere um ihr Leben bringt. Es war auch Borniertheit. An Bord der Titanic saß ein Marconi-Funker. Die Titanic erhielt die Eiswarnung nicht. Er sendete CQD. Trotzdem wurden wenigstens 700 Passagiere gerettet. Aber von jetzt an (1912) wurden auf der Zweiten Funk-Konferenz die Frequenz 500 kHz, ständige Funkbereitschaft und Notstromaggregate beschlossen.

Griechenland

Eine maritime Nation ersten Ranges ist Griechenland. Ein Viertel der gesamten Welthandelsflotte gehört Griechen oder wird von griechischen Reedern gemanagt. Die berühmtesten von ihnen kennt jeder: Onassis, Livanos, Chandris…
Der Schiffbau spielt in Griechenland keine so bedeutende Rolle mehr (dieser ist aus Kostengründen schon lange nach Fernost abgewandert), jedoch verfügt das Land über zahlreiche Reparaturwerften.

P-195a, 50 Drachmai, 1964 Cantieregreciapeter.jpg

Eine griechische Schiffswerft. Links ein Segler, in der Mitte der Helgen für Neubauten (unbelegt), rechts Schiffe im Dock.

Großbritannien (Nordirland)

Als Schiffahrtsnation schlechthin gilt Großbritannien. Früher, als das Rule Britannia, rule the Seas noch im wahrsten Sinne des Wortes Gültigkeit hatte, sagte ein Seemann, wenn er wo auch immer auf der Welt seinen Finger ins Wasser tauchte und dann an ihm leckte Tastes salty, must be British (es schmeckt salzig, muß also britisch sein). Heute gilt der Spruch in leicht abgewandelter Form: Tastes oily, must be American (es schmeckt nach Erdöl, muß also amerikanisch sein).

Nordirland, P-188, 5 Pounds, 1970 - 1982 Cantiereirlandanordpeter.jpg

Auf diesem Schein ist die traditionsreiche Werft Harland and Wulff in Belfast abgebildet. Hier wurde nebst vielen anderen berühmten Schiffen 1912 auch die Titanic erbaut.

External Links

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