Elefant

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Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)

Die Elefanten sind eine Familie in der Ordnung der Rüsseltiere (Proboscidea) in der Klasse der Säugetiere. Es gibt drei Unterfamilien:

  • Erste Elefanten (Primelephantina) mit der Gattung Primelephas
  • Afrikanische Elefanten (Loxodontina) mit der Gattung Loxodonta
  • Eurasische Elefanten (Elephantina) mit den Gattungen Mammuthus und Elephas


Übersicht

Die Elefanten nahmen innerhalb der Rüsseltiere vor ca. 7 Millionen Jahren einen eigenen Weg. Dieser war offensichtlich (aus Sicht der Evolution) erfolgreicher als der Weg der direkten Verwandten (Gomphotherium, Mastodon), die zum Ende der Altsteinzeit bereits ausgestorben waren.

Die Unterfamilie Primelephantina hat nur wenige Arten hervorgebracht, die in Nordafrika und Europa lebten. Bekannt sind heute nur die Arten Primelephas gomphotheroides und Primelephas korotorensis, die beide sowohl am Oberkiefer als auch am Unterkiefer Stoßzähne hatte. Beide Arten sind seit über 5 Millionen Jahren ausgestorben.

Die Unterfamilie Loxodontina hat zwei Arten hervorgebracht, die ausschließlich in Afrika leben. Das ist zum einen der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana), zum anderen der Waldelefant (Loxodonta cyclotis).

Die Unterfamilie (Elephantina) spaltete sich 4 Millionen Jahren in die Gattung Mammut (Mammuthus) und Asiatische Elefanten (Elephas). Während bei den vielen Mammut-Arten das letzte (Mammuthus primigenius wrangeliensis) bereits vor 3.700 Jahren ausgestorben ist, konnte sich eine Art der Gattung Elephas bis in die heutige Zeit behaupten: der Asiatische Elefant (Elephas maximus). Die zahlreichen anderen Arten, die in Afrika, Europa und Asien beheimatet waren, starben nach und nach aus. Der letzte lebende Verwandte war der Zyprische Zwergelefant (Elephas cypriotes), der vor ca. 11.000 Jahren verschwand.

Afrikanischer Elefant

Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)
auf Äquatorialafrikanische Staaten: P-3b, 100 Francs
Afrikanischer Elefant (Loxodonta africana)
auf Äthiopien P-10, 100 Thalers

Bis vor kurzem hielt man alle afrikanischen Elefanten für eine einzige Art. Von dieser Meinung ist man am Ende des 20. Jahrhunderts abgekommen, nachdem man das Erbgut von Steppen- und Waldelefanten untersucht hat. Landläufig werden unter der Sammelbezeichnung Afrikanischer Elefant nur noch der Buschelefant (Loxodonta africana africana) und der Steppenelefant (Loxodonta africana oxyotis) zusammengefasst. Bei beiden Unterarten werden die Bullen etwa 3,20 Meter hoch und 5 Tonnen schwer, die Weibchen werden ca. 2,50 Meter hoch und nur knapp 3 Tonnen schwer. Der Afrikanische Elefant ist damit das größte lebende Landtier. Der Nachwuchs kommt nach einer Tragezeit von 22 Monaten zur Welt und wiegt bei der Geburt ca. 100 kg. Schon nach einer halben Stunde können die Jungen stehen. Die Elefanten ernähren sich von Gras, Früchten und allem was die Tiere von Bäumen zu fassen bekommen. Bei nicht allzu dicken Bäumen bleibt nach einer Elefanten-Mahlzeit nichts mehr übrig - weder der Stamm, noch die Wurzel. Dazu brauchen sie pro Tag mindestens 100 Liter Wasser. Bei Afrikanischen Elefanten haben auch die Weibchen Stoßzähne, bei den Bullen sind sie allerdings deutlich größer und wachsen schneller. Die Ohren, die hauptsächlich für die Kühlung der Tiere sorgen, werden bis zu 2 Meter lang. Ihr Lebensraum sind die Steppen südlich der Sahara bis hinunter nach Südafrika. In freier Wildbahn sind die Elefanten in Afrika allerdings so gut wie nicht mehr anzutreffen. Fast alle leben heute in Reservaten und Parks um sie vor Wilderei (wegen der Stoßzähne) zu schützen. Seit 1989 ist der Handel mit Elfenbein stark eingeschränkt worden. Natürliche Feinde haben die Elefanten nur in jungen Jahren, bis zu einem Alter von zehn Jahren können sie Opfer von Raubkatzen werden.

Afrikanischer Waldelefant

Der Waldelefant (Loxodonta cyclotis) ist erst seit Ende des 20. Jahrhunderts eine eigene Art. Zuvor hatte man ihn als Zwergform des Buschelefanten gehalten. Bei dieser Art werden die Bullen etwa 2,40 Meter hoch und 4 bis 5 Tonnen schwer, die Weibchen sind etwas kleiner. Der Waldelefant ist damit das drittgrößte lebende Landtier. Die Tiere ernähren sich von Früchten, Blättern, Zweigen und Baumrinde. Die Stoßzähne sind deutlich weniger gekrümmt, als bei den anderen Elefantenarten. Die Ohren sind runder und kleiner. Ihr Lebensraum sind die Regenwälder in Westafrika und das Kongobecken. Natürliche Feinde haben sie so gut wie nicht. Oftmals fallen Waldelefanten Baumfällertrupps zum Opfer, die sie auf ihren Holztransportern aus dem Wald schaffen und Fleisch und Stoßzähne verkaufen. Die Zahl der Tiere ist in den vergangenen Jahren so stark zurückgegangen, dass Waldelefanten vom Aussterben bedroht sind.

Asiatischer Elefant

Asiatischer Elefant (Elephas maximus)
auf Burma: P-36, 10 Kyats
Asiatischer Elefant (Elephas maximus)
auf Französisch-Indochina: P-85b, 10 Cents
Französisch Indochina, P-98 (Vorderseite)

Wenn man vom Asiatischen Elefant spricht, meint man in der Regel den am weitesten verbreiteten Indischen Elefant. Insgesamt umfasst die Art vier lebende Unterarten, von denen alle, bis auf den Indischen Elefanten, vom Aussterben bedroht sind.

  • Indischer Elefant (Elephas maximus indicus)
  • Ceylon-Elefant (Elephas maximus maximus)
  • Sumatra-Elefant (Elephas maximus sumatrensis)
  • Borneo-Zwergelefant (Elephas maximus borneensis)

Der Asiatische Elefant kommt ursprünglich aus Afrika, ist aber vor mehr als 2 Millionen Jahren nach Europa und Asien eingewandert. Die wenigen in Afrika verbliebenen Arten starben nach und nach aus. So ist der letzte Elefant der Gattung Elephas, der in Nordafrika lebte, bereits vor 35.000 Jahren ausgestorben. Bei den Indischen Elefanten werden die Bullen etwa 3 Meter hoch und 5 Tonnen schwer, die Weibchen sind nur unwesentlich kleiner, wiegen aber nur knapp 3 Tonnen. Der Asiatische Elefant ist damit das zweitgrößte lebende Landtier. Der Nachwuchs kommt nach einer Tragezeit von 21 Monaten zur Welt und wiegt bei der Geburt ca. 100 kg. Innerhalb einer Stunde können die Jungen stehen und laufen. Junge Elefanten können ab einem Alter von einem halben Jahr selbsttätig fressen und sind mit etwa 15 Jahren erwachsen. Asiatische Elefanten ernähren sich von Gras, Blättern, Zweigen und Baumrinde, aber auch vor Reiskulturen machen sie nicht halt. Erwachsene Tiere fressen pro Tag mindestens 150 kg Nahrung. Bei allen asiatischen Elefantenarten haben nur die Bullen Stoßzähne. Die Ohren sind deutlich kleiner als die der afrikanischen Verwandten. Der natürlicher Lebensraum des Indischen Elefanten sind die Wälder und waldnahe Graslandschaften in Indien und den angrenzenden Ländern bis hinunter nach Vietnam. Alle andern Arten kommen nur noch in geringer Stückzahl auf den Inseln vor, die ihnen den Namen gaben, und sind streng geschützt. In freier Wildbahn sind Indische Elefanten Herdentiere, doch sind sie nur noch selten anzutreffen. Fast alle leben heute in Reservaten und Parks oder sie wurden gezähmt und dienen als Arbeitstiere. Das Zähmen von Indischen Elefanten geht zurück bis in die frühe Bronzezeit und ist in asiatischen Ländern weit verbreitet. Elefanten sind in asiatischen Kulturen Symbole von Weisheit und sind berühmt für ihr außerordentliches Gedächtnis. Die Lebenserwartung liegt bei etwa 60 Jahren.