Adolphe Sax

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Biographie von Antoine-Joseph "Adolphe" Sax

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Antoine-Joseph "Adolphe" Sax wurde am 6. November 1814 in Dinant in Belgien geboren. Er war das älteste von elf Kindern (sechs Jungen und fünf Mädchen) des Ehepaars Charles-Joseph Sax (1791-1865) und Marie-Joseph Masson (1813-1861). Sein Vater, eigentlich Möbeltischler, erlernte autodidaktisch das Handwerk des Instrumentenbauers und eröffnete 1835 eine eigene Werkstatt in Brüssel, die so erfolgreich und berühmt wurde, dass er zu König Wilhelm I. von den Niederlanden bestellt wurde. Dieser übertrug ihm die Aufgabe, die belgischen Musikcorps mit entsprechenden Instrumenten auszustatten. Charles-Joseph Sax baute daraufhin eine Vielzahl von Holz- und Blechblasinstrumenten und reichte ein Dutzend Patente ein.
Adolphe Sax zeigte früh Interesse an den Arbeiten seines Vater und an der Musik. Bereits mit 16 Jahren nahm er an einer Gewerbeausstellung in Brüssel teil und stellte dort seine eigens entwickelte Flöte und Klarinette vor. Anschließend studierte er beide Instrumente am Konservatorium in Brüssel. Nach dem Ende seiner Studienzeit begann Adolphe Sax mit verschiedenen Instrumentendesigns zu experimentieren, während sein Vater weiterhin traditionelle Instrumente herstellte, um der Familie ein regelmäßiges Einkommen zu sichern. Mit 20 Jahren entwickelte er eine komplett neue Klarinette und vervollkommnte die Bassklarinette. Als ihm im Jahre 1840 anlässlich einer Ausstellung in Brüssel, auf der er neun Neuentwicklungen vorstellte, die Goldmedaille aufgrund seines jugendlichen Alters verwehrt wurde, lehnte er die angebotene Bronzemedaille angeblich mit folgenden Worten ab: "Wenn die mich für zu jung erachten, um die Goldmedaille verliehen zu bekommen, dann halte ich mich für zu alt, um diese bronzefarbene anzunehmen."
1842 begab Sax sich nach Paris, und hatte als einzige Empfehlung ein Exemplar eines von ihm erfundenen, völlig neuen Instrumentes dabei. Damit erregte er bald die Aufmerksamkeit der Pariser Musikwelt, insbesondere von Halévy, durch den er den berühmten Komponisten Hector Berlioz kennen lernte. Nach einem längeren Gespräch verließ Berlioz den Instrumentenbauer mit den Worten "Morgen wirst Du erfahren, was ich von Deinem Werk halte." Was folgte, war ein Artikel in der französischen und belgischen Presse, in dem Berlioz die Qualitäten dieses neuen Instrumentes, des Saxophons, überschwänglich lobte. Sax baute nun das Saxophon in acht verschiedenen Größen (Sopranino, Sopran, Alt, Tenor, Bariton, Bass, Kontrabass, Subkontrabass). Seine Erfahrungen, besonders die seines Vaters bezüglich der besten Resonanz der Röhren, übertrug er sodann auf die Konstruktion der Trompeten, Hörner und Tuben und gab diesen in ihrer neuen Gestalt die Namen Saxotromba, Saxhorn, Saxtuba etc., die als "Familie der Saxhörner" bekannt wurden.
Obwohl diese Instrumente niemals den Rang von Standard-Orchesterinstrumente erlangten, machten sie den Instrumentenbauer Sax über die Landesgrenzen hinaus bekannt und sicherten im schließlich im Jahre 1867 eine Anstellung als Lehrer am Pariser Konservatorium. Sax baute und entwickelte auch weiterhin Instrumente, und das obwohl viele Kontrahenten und Konkurrenten ihm seinen Erfolg streitig zu machen suchten. Zahlreiche Anfechtungen seiner Patente und unzählige Prozesse trieben ihn und sein Unternehmen mehrmals in den Bankrott (1856 und 1873).
Adolphe Sax verstarb schließlich am 7. Februar 1894 in Paris. Seine sterblichen Überreste befinden sich auf dem Friedhof in Montmartre (18. arrondissement) in einem Mausoleum zusammen mit sechs weiteren Familienangehörigen.


Belgien, P-148, 200 Francs, Porträt Adolphe Sax

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